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Rettungsdienste sollen schneller werden

Landkreis strebt Neuorganisation an - Auch Private Unternehmen dabei

Lüneburg, 14.11.2013 - Der Landkreis Lüneburg wird in Kürze die Ausstattung und die Organisation seiner Rettungsdienste neu festlegen. Vor der Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplans soll ein externer Sachverständiger damit beauftragt werden, die aktuelle Situation zu überprüfen und Verbesserungsvorschläge zu machen. Dafür sprach sich der Ausschuss für Feuer-, Katastrophenschutz und Ordnungsangelegenheiten in seiner gestrigen Sitzung einstimmig aus.

Bei der letzten Fortschreibung war unter anderem eine neue Rettungswache in Bockelkathen eingerichtet worden. Weitere Rettungswachen stehen in Lüneburg, Drögennindorf, Ellringen und Zeetze. Zudem wurden die Vorhaltezeiten für Krankentransporte, Rettungswagen und Notarztfahrzeuge erhöht. Seitdem hätten sich jedoch erneut gravierende Änderungen ergeben, wie Kreisrätin Monika Scherf dem Ausschuss vortrug. So hätten etwa die Gesamtzahl der Rettungsdiensteinsätze von 25.660 im Jahr 2007 auf 29.190 im Jahr 2012 und damit um 13,8 Prozent zugenommen. 

Ein wichtiges Ziel der Fortschreibung sei auch, dass in mindestens 95 Prozent der Fälle ein Rettungsfahrzeug innerhalb der gesetzlichen Hilfsfrist von 15 Minuten am Einsatzort ist. Aktuell werde dies nur in knapp 92 Prozent der Fälle erreicht. Der Bedarfsplan ist darüber hinaus die notwendige Grundlage für die Genehmigung privater Krankentransportunternehmen, die neben dem öffentlichen Rettungsdienst tätig sein dürfen. Das Gutachten wird rund 25.000 Euro kosten.

Auch die Aufarbeitung des Elbe-Hochwassers 2013 war Thema im Ausschuss. Wolfram Kallweit, Fachbereichsleiter Ordnung und Umwelt beim Landkreis Lüneburg, gab einen Überblick über den Ablauf. Bereits wenige Tage nach dem Katastrophenfall, der vom 5. bis 16. Juni 2013 ausgerufen war, hatte der Landkreis mit der Aufarbeitung begonnen. Zunächst sei eine interne Manöverkritik des Katastrophenschutzstabes und der Technischen Einsatzleitung erfolgt, anschließend habe es Gespräche mit den beteiligten Institutionen, Verbänden, Hilfsorganisationen und Beratern gegeben, teilte der Landkreis mit. Im Frühjahr 2014 will die Kreisverwaltung die Ergebnisse der Manöverkritik im Katastrophenschutzausschuss ausführlich vorstellen.