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30 Zentimeter für mehr Sicherheit

Artlenburger Deichverband beginnt mit Arbeiten an den Elbdeichen

Hohnstorf, 11.09.2014 - Der Artlenburger Deichverband hat mit der Reparatur seiner Elbdeiche begonnen. Die Instandsetzung der beim Jahrhunderthochwasser im Juni 2013 beschädigten Deiche soll bis Ende September 2015 laufen. Sie wird in fünf Bauabschnitte gegliedert auf einer Länge von 26 Kilometern zwischen Bleckede und dem Sperrtor zum Elbe-Seitenkanal in Artlenburg. Mitte August hatte der Artlenburger Deichverband einen Förderbescheid in Höhe von 5,1 Millionen Euro für die Arbeiten erhalten.

Mit der Sanierung der Deichkronen zwischen Bleckede und Artlenburg soll auch eine bis zu 30 Zentimeter Erhöhung der Deiche erfolgen. "Mehr ist aufgrund der Deichkonstruktion aber zurzeit nicht möglich“, sagt Heiko Warnecke, Fachberater für den Deichverband vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Lüneburg und Planer der Reparaturarbeiten. Mehr sei schon deshalb nicht möglich, weil der Deichverband für die Pflegearbeiten an den Deichen eine Kronenbreite von mindestens 3,50 Meter benötige. "Und mit der jetzigen Deicherhöhung verringert sich die Breite schon von bisher fünf auf 3,50 Meter", sagt Warnecke.

Norbert Thiemann, Geschäftsführer des Artlenburger Deichverbandes, berichtet, dass die 30 Zentimeter genau die Höhe sei, um die die Deiche während des Hochwassers mit Sandsäcken und Erdwällen erhöht worden waren. "Dass wir sie jetzt um das Maß von 30 Zentimeten erhöhen, ist mit dem zuständigen Umweltministerium abgestimmt“, so Thiemann. 

Durch die Nachrüstung erhalten die Deiche auf gesamter Linie in dem Sanierungsgebiet die gleiche Freibordhöhe. "Das verschafft Spielraum, der im Juni 2013 an vielen Stellen fast aufgebraucht war“, erklärt Thiemann. In der Wasserwirtschaft wird von einem Freibord an den Deichen gesprochen. Dieser definiert den Abstand von der Deichkrone zum Bemessungswasserstand, als Sicherheitszuschlag, der nicht überströmt werden soll. "Der Freibord soll bei uns im Verbandsgebiet einen Meter außerhalb und 1,20 Meter innerhalb der Ortslagen betragen. Diese Abstände wurden zum Teil deutlich unterschritten“, verdeutlicht er. Das führte zu einer Situation an den Deichen, die Heiko Warnecke als "bis Unterkante Oberlippe“ anschaulich beschreibt.

Eigentlich hatte der Artlenburger Deichverband weitere Arbeiten geplant, doch seien diese nicht aus dem Fonds für Aufbauhilfe genehmigt worden. "Wir müssen unter anderem auch weitere Auffahrten und Zufahrten auf die Deiche und Deichpflegeplätze bauen, hierzu werden wir nun entsprechende Maßnahmenblätter für eine Finanzierung aus dem Deichbauprogramm Binnenland stellen“, kündigen Norbert Thiemann und Deichhauptmann Hartmut Burmester an.