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Forum für die Ilmenau

Konferenz fordert Erhalt von Bundeswasserstraßen

Eberswalde, 12.02.2015 - Damit der Wasserstand an der Ilmenau nicht weiter sinkt, Natur und historische Bebauung entlang des Flusses nicht gefährdet werden, müssen die Wehre und Schleusen ertüchtigt werden. Das aber verursacht Kosten, für die bislang der Bund aufkommen musste. Doch der will der Ilmenau den Status als Bundeswasserstraße nehmen, eine Herabsetzung mit Folgen, die Landrat Manfred Nahrstedt zusammen mit Claus Meyer und Bernd-Jürgen Strauch vom Förderverein Historische Ilmenau e.V. sowie dem Samtgemeinderatsvorsitzenden Achim Gründel beim bundesweiten Symposium "Bedrohte Wasserstraßen“ im brandenburgischen Eberswalde deutlich machte.

Mehr als 60 Teilnehmer aus zwölf Wassertourismusregionen in ganz Deutschland waren dort zusammengekommen, um einen Forderungskatalog zum Erhalt ihrer Wasserstraßen an die Politik zu richten. Sie alle eint die Sorge und die Bemühungen um ihre Kanäle und Schleusen, denn der Bund will nicht nur der Ilmenau den Status als Bundeswasserstraße entziehen und damit auch die Verantwortung für Schleusen und Wehre abgeben. "Als Alternative zum Erhalt der Nadelwehre an der Ilmenau sieht die Machbarkeitsstudie des Wasser- und Schifffahrtsamts so genannte Sohlgleiten vor. Dabei ist nicht geklärt und höchst umstritten, welche Auswirkungen eine Wasserstandsabsenkung auf den Naturhaushalt, die Belange unserer Landwirtschaft und die mittelalterliche Gebäudesubstanz in Lüneburg und Bardowick hätte“, sagt Landrat Manfred Nahrstedt.

Für ihn ist klar: "Die Wasserstände dürfen nicht abgesenkt werden, die Schleusen und Nadelwehre gilt es zu erhalten.“ Aus Denkmalschutzsicht sind die Nadelwehre ausgesprochen wertvoll, denn von ihnen gibt es in Deutschland nur noch eine gute Handvoll, davon drei an der Ilmenau. Hinzu kommt: Die Ilmenau ist auf voller Länge FFH-Gebiet und die Elbtalaue mit der Ilmenauniederung eines der bedeutendsten Vogelbrut- und Rastgebiete Niedersachsens.

Besonders wichtig sei der Erhalt der Schleusen zudem für den Wassertourismus: "Die Metropolregion Hamburg hat großes Interesse an der Entwicklung des Tourismus an und auf dem Wasser und unterstützt unter anderem das Projekt ‚Kurs Elbe‘. Dazu gehört die Verknüpfung von Nebenflüssen der Elbe, also auch der Ilmenau - und dazu benötigen wir die Unterstützung des Bundes“, so der Landrat.