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Mehr Hygiene in Alten- und Pflegeheimen

Zwölf Einrichtungen beteiligen sich an Veranstaltungsreihe des Gesundheitsamts

Gemeinsam auf dem Weg zum Hygienesiegel: Dr. Marion Wunderlich, Leiterin des Gesundheitsamts, Carmen Bergner vom Gesundheitsamt und Referent Frank Oppenheimer vom Klinikum Lüneburg mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus zwölf Alten- und Pflegeeinrichtungen im Landkreis Lüneburg. Foto: Landkreis LüneburgLüneburg, 28.10.2016 - Keime, Infektionen, Krankheiten – gerade Alten- und Pflegeheime sind auf eine besondere Hygiene in ihren Einrichtungen angewiesen, um ihre Bewohner vor vermeidbaren Risiken besser zu schützen. Jetzt endete eine dreiteilige Veranstaltungsreihe des Gesundheitsamts zur Verleihung des Niedersächsischen Hygienesiegels, an dem zwölf Alten- und Pflegeeinrichtungen aus dem Landkreis Lüneburg teilgenommen haben. Dr. Frank Oppenheimer, Leitender Oberarzt der Abteilung Krankenhaushygiene des Klinikums Lüneburg, nahm dabei wichtige Punkte wie die Händehygiene und Schutzkleidung, aber auch Desinfektion und Reinigung in den Blick.

"Es ist gut und wichtig, dass so viele Einrichtungen aus Hansestadt und Landkreis mitmachen. Gerade in der Betreuung und Versorgung älterer Menschen spielt Hygiene eine wichtige Rolle“, sagt Dr. Marion Wunderlich, Leiterin des Gesundheitsamts, "denn das Immunsystem ist altersbedingt und manchmal auch durch chronische Erkrankungen geschwächt, weshalb eine höhere Infektanfälligkeit besteht."

Höhere Risiken durch frühere Entalssung aus den Krankenhäusern 

Hinzu kommt: In den vergangenen Jahren haben sich durch die viel früheren Entlassungen aus der Klinik medizinisch-pflegerische Leistungen von den Krankenhäusern in die stationären Alten- und Pflegeheime verlagert. "Dadurch werden die Einrichtungen deutlich häufiger mit Infektionsrisiken konfrontiert, die bislang eher im klinischen Bereich vorzufinden waren“, erklärt die Gesundheitsamtsleiterin.

Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) hat deshalb 2014 das Niedersächsische Hygienesiegel für Alten- und Pflegeheime geschaffen. Es ist ein Projekt zur nachhaltigen Verbesserung der Hygienequalität in den Einrichtungen, wobei die örtlichen Gesundheitsämter die Betreuung übernehmen und das NLGA Beratung und Unterstützung leistet. Die jeweiligen Gesundheitsämter wenden sich an die Institutionen und bieten ihnen die Teilnahme am Niedersächsischen Hygienesiegel an.

Aus Hansestadt und Landkreis Lüneburg nehmen folgende Alten- und Pflegeheime an dem Projekt teil:

  • Senioren- und Pflegeheim „Zum Alten Gutshof“, Boltersen
  • Posener Altenheim, Lüneburg
  • Senioren- und Pflegeheim Elbuferpark GmbH, Alt Garge
  • DRK-Augusta-Schwesternschaft e.V., Alten- und Pflegeheim, Lüneburg
  • Haus Herbstrose, Betzendorf / Drögennindorf
  • GBS Senioren-Residenz, Lüneburg
  • Waldfrieden Alten- und Pflegeheime GmbH, Deutsch Evern
  • Seniorenzentrum Reppenstedt GmbH, Reppenstedt
  • Seniorenzentrum Alte Stadtgärtnerei, Lüneburg
  • Albert-Schweitzer-Altenhilfe, Bleckede
  • Seniorenhaus Vögelsen, Vögelsen
  • Pflege- und Therapiezentrum Gut Wienebüttel, Lüneburg

Das Niedersächsische Hygienesiegel 
Das Siegel für Alten- und Pflegeheime ist zweistufig konzipiert. Zur Erlangung der ersten Stufe sollen teilnehmende Einrichtungen zehn Qualitätsziele innerhalb eines Jahres zu mindestens 60 Prozent umsetzen. Zur Verstetigung des Siegels – mit Überprüfung alle 2 Jahre – und für den Zugang zur zweiten Stufe sollen mindestens 80 Prozent erreicht und beibehalten werden.
Um die zweite Stufe zu erreichen, sind zehn weitere Ziele umzusetzen, deren Erfüllung zu 80 Prozent gegeben sein muss und deren Verstetigung die Beibehaltung oder Steigerung dieser 80 Prozent verlangt. Die Überprüfung der erreichten Leistungen erfolgt innerhalb der ohnehin durchzuführenden infektionshygienischen Überwachung durch das zuständige Gesundheitsamt.
Qualitätsziele sind regelmäßige Schulungen, Ausbildung eigener Experten, Erstellung und Aktualisierung von Leitlinien im Umgang mit Infektionserregern und bestimmten infektiösen Erkrankungen, zur Prävention von Übertragungen und der regelmäßige Austausch untereinander und mit den Experten des Gesundheitsamtes bzw. des Hygienenetzwerkes.