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Wer pendelt eigentlich wo hin?

Internetseite liefert aufschlussreiche Zahlen über Pendlerströme 

Die Pendlerströme lassen sich für viele Orte auf dem Pendleratlas abrufen. Foto: Screenshot PendleratlasHannover, 08.11.2023 - Wer morgens gegen 7 Uhr den Lüneburger Bahnhof aufsucht, könnte auf den ersten Blick vermuten, die Stadt wird evakuiert. Tatsächlich aber gehören die vielen Tausend, die dort auf einen Zug warten, zu den täglichen Pendlern, die in Lüneburg wohnen und außerhalb arbeiten. Für die meisten ist Hamburg das Ziel. Doch es gibt auch die gegenläufige Bewegung, und hier steht nicht Hamburg an der Spitze, wie eine aufschlussreiche Internetseite zeigt. Auf ihr wird auch deutlich, dass mehr als 200 Lüneburger täglich nach Bleckede und 44 Uelzener nach Dahlenburg pendeln.

Dass Hamburg bei den Lüneburger Auspendlern, also den Personen, die in Lüneburg wohnen und außerhalb arbeiten, an der Spitze steht, verwundert vermutlich die Wenigsten. 5.988 sind es gewesen, die im vergangenen Jahr täglich von der Ilmenau- in die Elbmetropole gefahren sind, per Zug, Auto oder anderweitig. Gleich an zweiter Stelle steht Winsen/Luhe mit 1.094 Pendlern, gefolgt von Adendorf mit 748 Pendlern.

Aufschlussreicher ist da schon die gegenläufige Bewegung. Nach Lüneburg hinein pendelten 2.317 Adendorfer, gefolgt von 1.816 Hamburgern und 1.641 Reppenstedtern. 

Zu erfahren ist all dies auf dem "Pendleratlas Deutschland", einer Internetseite der Statistischen Ämter der Länder, die mit wenigen Klicks anzeigt, welche Pendlerströme es im zwischen großen und kleinen Städten, zwischen Metropolen und Randbezirken und sogar zwischen kleineren Orten Jahr 2022 gab. Die gewünschten Informationen werden nach einem Klick auf einen Ort auf der interaktiven Karte angezeigt, sowohl grafisch als auch in Tabellen. 

◼︎ Amt Neuhaus orientiert sich gen Osten

Vielsagend mit Blick auf die laufende Brückendiskussion ist auch ein Klick auf Amt Neuhaus. Hier steht bei den Auspendlern Boizenburg/Elbe mit 234 Personen an der Spitze, Lüneburg folgt mit 148 Pendlern und Bleckede an fünfter Stelle mit 90 Personen. Ansonsten sind unter den zehn stärksten Einpendler-Orten nur Orte auf der rechtselbischen Seite. Noch deutlicher wird die Hinwendung von Bewohnern des Amts Neuhaus auf die Ostseite der Eleb bei den Einpendlern. Hier gibt es außer Bleckede auif Platz acht keinen weiteren linkselbischen Ort, der von den Neuhausern angesteuert wird. 

◼︎ München hat die meisten Einpendler

In Niedersachsen pendelten 2022 insgesamt fast 2,5 Mio. Menschen über die Grenzen ihres Wohnorts zur Arbeit. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen mitteilt, waren das etwa 47.000 Personen bzw. 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Knapp 1,8 Millionen Personen wohnten und arbeiteten in Niedersachsen in derselben Gemeinde (+1,6%). Deutschlandweit pendelten 24,2 Millionen Menschen über die Grenzen ihres Wohnortes zur Arbeit (+1,8% gegenüber 2021). Nach München (514.601 Personen), Frankfurt am Main (455.045 Personen) und Berlin (454.353 Personen) pendelten die meisten Menschen. Die Landeshauptstadt Hannover lag mit 219.882 einpendelnden Personen auf Rang acht.