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20 Millionen Euro für den Arbeitsmarkt 2013

Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen stellt sich auf die Arbeitsmarktsituation 2013 ein

Lüneburg, 04.02.2013 - Im Bezirk der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen waren im vergangenen Jahr durchschnittlich 17.573 Frauen und Männer arbeitslos. Damit stieg die Arbeitslosenzahl im Vergleich zu 2011 nur geringfügig um zehn Personen (0,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag bei 6,2 Prozent und sank gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Punkte. Bernd Passier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen, blickt jetzt auf die kommenden Entwicklungen und Maßnahmen in 2013.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht in seiner Regionalprognose von einer Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von +0,8 Prozent aus. Die prognostizierte Arbeitslosigkeit im Bezirk der Arbeitsagentur Lüneburg-Uelzen wird bei einem Mittelwert von 17.700 Arbeitslosen gesehen. Beide Werte sind für Bernd Passier und den von seiner Agentur zu entwickelnden Maßnahmen wichtig. Schließlich gilt es, mit geeigneten Mitteln und Instrumenten nicht nur Durststrecken zu überwinden, sondern auch Engpässe zu erkennen, die für die Unternehmen in der Region zu Wachstumsbremsern werden könnten.

Insgesamt stehen für die Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik, wie Weiterbildungen, Umschulungen und Eingliederungszuschüsse, 20,1 Millionen Euro zur Verfügung.

"Unsere Erfahrungen aus der Finanz- und Wirtschaftskrise zeigen, dass die Unternehmen Fachkräfte halten. Dies spiegelte sich auch im vergangenen Jahr wieder. Wir hatten weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit zu verzeichnen, jedoch nahm mit zunehmend rückläufigen Konjunkturprognosen die Einstellungsbereitschaft ab", verdeutlicht der Agenturchef.

|| Kurzarbeitergeld verlängert ||

Die Entwicklung werde maßgeblich vom Wirtschaftsverlauf beeinflusst. "Bereits 2008/2009 hat sich das Kurzarbeitergeld (KuG) als intelligentes Instrument bewährt, Fachkräfte wurden gehalten und Arbeitslosigkeit vermieden. Der gesetzliche Rahmen wurde mittlerweile den Wirtschaftsprognosen angepasst, so dass wir Unternehmen länger zur Seite stehen können, wenn Aufträge wegbrechen sollten“, so der Agenturleiter. So wurde die Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes erneut auf 12 Monate verlängert. Bei einer krisenhaften Wirtschaftsentwicklung können Unternehmen länger ihr eingearbeitetes Personal halten.

|| Wieder Mittel für Weiterbildung ||

Arbeitslosigkeit vorbeugen durch KuG sei jedoch nur ein Aspekt der Prävention, so Passier. Auch in diesem Jahr stünden wieder Mittel für das Programm "Weiterqualifizierung Geringqualifizierter und älterer Beschäftigter" – kurz WeGebAU – zur Verfügung. Für bestimmte Konstellationen können Unternehmen für die Weiterbildung ihrer Beschäftigten daraus Zuschüsse erhalten. Fortgeführt wird ebenfalls das Programm "IFlaS" – Initiative zur Flankierung des Strukturwandels. Aus diesem Sonderbudget können speziell Fortbildungen für geringqualifizierte Arbeitslose gefördert werden.

Die Analyse des Arbeitslosenbestandes habe zudem ergeben, dass insbesondere in der Gruppe der unter 35-Jährigen viele über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen. "Jeder vierte Arbeitslose im Bereich SGB III unter 35 Jahre verfügt nicht über einen Berufsabschluss. Hier werden wir in diesem Jahr verstärkt ansetzen und gemeinsam in Gesprächen mit den Betroffenen Perspektiven erarbeiten, um die Qualifikation an die Anforderungen des Arbeitsmarktes anzupassen", so Bernd Passier.

|| Schwerpunkt Altenpflege ||

Ein weiterer Schwerpunkt im Bereich der Fachkräftegewinnung soll die Altenpflege werden. Der Gesetzgeber hat kürzlich entsprechende Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht, damit die Arbeitsagentur das dritte Ausbildungsjahr fördern kann und bei entsprechender Vorqualifizierung verkürzte Ausbildungen möglich sind. "Unsere Vermittlungsfachkräfte haben begonnen, Gespräche mit in Frage kommenden Arbeitslosen zu führen. Wir achten dabei darauf, dass nicht nur die fachlichen Voraussetzungen passen, sondern auch die persönliche Einstellung gegenüber dem sensiblen Arbeitsbereich in der Pflege stimmt", betont der Agenturchef. Bereits ab dem 1. Februar werden 30 Arbeitslose eine entsprechende Qualifizierung beginnen.

|| Jugendliche haben die Wahl ||

Unter das Stichwort "Vorbeugen" fällt auch der Bereich "Übergang Schule-Beruf". Bereits in den vergangenen Jahren gab es Aktionen und Projekte der regionalen Arbeitsagenturen, um den Übergang von der Schule in den Beruf möglichst nahtlos zu gestalten. Die Ausbildungsbörsen sind bekannte Beispiele dafür. Aber auch Projekte, wie beispielsweise "Quest" und "Jobwärts" in Uelzen und Lüchow sowie die Leuphana Sommerakademie für Schüler aus Lüneburg wurden durch die Arbeitsagentur finanziell und personell unterstützt.

"Der Ausbildungsmarkt entwickelt sich immer mehr zum Bewerbermarkt. Jugendliche haben vermehrt die Wahl, welche Ausbildung sie wo beginnen möchten und Unternehmen sind zunehmend zu Kompromissen bereit, wenn um die Bewerberauswahl geht", erläutert Bernd Passier. Daher setzen die Arbeitsagenturen darauf, Jugendliche so früh wie möglich für die Berufswahl zu interessieren und rechtzeitig eine bewusste Entscheidung zu treffen, damit unnötige Warteschleifen nach der Schule vermieden werden können.