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Wirtschaft setzt auf den Frühling

IHK-Geschäftsklimaindex konstant - Langer Winter setzte Baugewerbe und Einzelhandel zu

Lüneburg, 20.04.2013 - Die regionale Wirtschaft zeigt sich trotz widriger Witterungseinflüsse im ersten Quartal stabil. Zu diesem Ergebnis kommt die Industrie- und Handelskammer (IHK) nach Auswertung ihres jüngsten Konjunkturklimaindexes. Der Index, den die IHK bei rund 320 Unternehmen ermittelt, blieb mit 110 von 200 möglichen Punkten konstant. Zwar beurteilten die Unternehmen ihre gegenwärtige Geschäftslage schlechter als noch im Herbst, doch mit einsetzendem Frühling wachse auch der Optimismus, so die IHK. Jeder vierte Betrieb rechnet in den nächsten Monaten mit besseren Geschäften.

"Die regionale Wirtschaft konnte der schlechten Witterung, der Euro-Krise und den hohen Energie- und Rohstoffpreisen erfolgreich trotzen. Die Beschäftigungs- und Investitionsplanungen zeigen nach oben", fasst IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert die Ergebnisse zusammen.

Die Industrie - im Herbst noch Schlusslicht unter den Hauptbranchen - legte kräftig zu. Der Indexwert kletterte um vier Punkte auf 113 Punkte und liegt damit 18 Punkte über dem Drei-Jahres-Tief von vor einem halben Jahr. 38 Prozent der Betriebe berichteten von gestiegenen Auftragseingängen, allerdings beurteile nahezu jedes dritte Unternehmen den Auftragsbestand als zu klein.

Im Baugewerbe standen aufgrund des ungewöhnlich kalten und langen Winters viele Baustellen still. Der März sei somit fast komplett ausgefallen und habe in vielen Unternehmen für Liquiditätsengpässe gesorgt. Allerdings äußerten sich die Betriebe bedingt durch die verbesserte Witterung für die kommenden Monate überwiegend optimistisch.

Der Einzelhandel blickt auf einen schwierigen Start ins Jahr zurück. Aufgrund der kalten Witterung blieb die Frühlingsware in den Regalen liegen. Deutliche Preisabschläge waren die Folge. 30 Prozent der Betriebe beurteilten ihre derzeitige Lage als schlecht. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 13 Prozent. Viele Händler rechneten aber damit, dass das wärmere Wetter die Kunden zurück in die Geschäfte bringe.

Im Großhandel gingen die Meinungen weit auseinander: 43 Prozent bewerteten ihre Lage als gut, 30 Prozent als schlecht. Vor allem bei konsumnahen Sortimenten bekomme der Großhandel die Kaufzurückhaltung im Einzelhandel deutlich zu spüren.

Das Dienstleistungsgewerbe habe sich vom konjunkturellen Rückgang Mitte letzten Jahres noch nicht erholen können. Besonders die Bewertung der aktuellen Geschäftslage falle im Bereich der unternehmensbezogenen Dienstleister schlecht aus. 37 Prozent der Betriebe rechneten aber auch hier mit besseren Geschäften im Jahresverlauf.