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Westbahnhof-Ausbau auf Abstellgleis geschoben

Bahn verschiebt Ausbau aus Kostengründen

Lüneburg, 02.09.2013 - Der geplante Ausbau des Lüneburger Westbahnhofs ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Wie die Stadt heute mitteilt, hat die Deutsche Bahn das Projekt aus Kostengründen zurückgestellt. Eigentlich hätten die Arbeiten schon Mitte Juni beginnen sollen. Vorgesehen war, den vorderen (Haupt-)Bahnsteig neu zu gestalten, um insbesondere Älteren und Reisenden mit viel Gepäck oder Kinderwagen das Ein- und Aussteigen zu erleichtern. Der dahinter liegende zweite Bahnsteig sollte zudem ganz zurückgebaut werden. Die Zurückstellung hat auch Folgen für die Erreichbarkeit des Obergeschosses des neuen Fahrradparkhauses am Bahnhof.

Verkehrsdezernent Markus Moßmann informierte im Verwaltungsausschuss über die geänderten Pläne: "Von dem von der Deutschen Bahn beauftragten Ingenieurbüro haben wir erfahren, dass die DB die Maßnahme zurückgestellt habe. Das ist sehr bedauerlich, da wir mit der Umgestaltung und Aufwertung des Westbahnhofs fest gerechnet hatten. Das gilt besonders für den besseren Zugang zum Obergeschoss unserer neuen Fahrradabstellanlage."

Insgesamt 481.000 Euro habe der Bund für die Arbeiten in Lüneburg zur Verfügung stellen wollen, Geld aus dem Infrastruktur-Beschleunigungsprogramm des Bundes, wie die Stadt berichtet. Weitere Mittel habe sich die Bahn von der  Landesnahverkehrsgesellschaft erhofft, doch die habe eine von der DB erbetene Kostenbeteiligung abgelehnt. Daher sei die Umsetzung erst einmal verschoben worden, gab Moßmann den aktuellen Kenntnisstand wieder.

Informationen der Stadt zufolge entspreche der Ausbau des Westbahnhofs einer schon länger bestehenden Forderung des Eisenbahn-Bundesamtes. Demnach solle der Metronom Regional künftig vom Hauptbahnsteig abfahren können und damit den Fahrgästen die Gleisüberquerung zum Gleis 2 des Westbahnhofs erspart bleiben. Die Züge Richtung Dannenberg und Hamburg sollen Kopf an Kopf von einem Gleis starten, wie es heute schon auf einigen Gleisen am Hamburger Hauptbahnhof der Fall ist.

Außerdem sollten die Zugänge zum Westbahnhof selbst ertüchtigt werden. Die Hansestadt Lüneburg hatte die Planungen positiv begleitet, da sie sich davon mehr Komfort und Barrierefreiheit für Reisende versprach. Auch die Planungen des neuen Fahrradparkhauses seien darauf abgestimmt worden. Das Obergeschoss ist ausschließlich über den Westbahnhof zu erreichen. Zurzeit müssen Radfahrer dafür ihr Rad noch an einer Treppe entlang hochschieben bzw. über den Bahnsteig führen.