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Leichter Dämpfer für die Wirtschaft

IHK-Index erstmals wieder gefallen - Konjunktur weiterhin auf hohem Niveau

Lüneburg, 19.04.2014 - Die regionale Wirtschaft ist weiterhin auf Erfolgskurs. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg, an der sich mehr als 300 Betriebe beteiligt haben. Zwar fiel der Index erstmals seit Herbst 2012, liegt aber mit 123 Punkten deutlich über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. "Das Umfrageergebnis bestätigt das hohe konjunkturelle Niveau, auf dem die Unternehmen in unserem IHK-Bezirk wirtschaften“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert.

Im Winter 2013 hatte die Konjunkturumfrage mit 124 Punkten den höchsten Wert seit mehr als zwei Jahren ergeben. "Viele Branchen haben im dritten Quartal 2013 vom Weihnachtsgeschäft und dem milden Winter profitiert, diese Sondereffekte wirken jetzt nicht mehr", erläutert Zeinert.

Die Industrie habe ihre Rolle als Konjunkturmotor wieder eingenommen und könne sich dabei sowohl auf den Binnenmarkt als auch auf den Export stützen. Mittlerweile hätten drei Viertel der Industriebetriebe eine zufriedenstellende Auslastung erreicht. Einzig der Einzelhandel habe zu Jahresbeginn Rückgänge verzeichnen müssen. Wie gut die Unternehmen die aktuelle Lage branchenübergreifend beurteilen, verdeutlichten die Personal- und Investitionsplanungen: Jeder dritte Betrieb wolle investieren, jeder vierte neues Personal einstellen.

Der Konjunkturklimaindex der Industrie stieg um drei auf 124 Punkte. Nur drei Prozent der Unternehmen sind mit der Lage unzufrieden, vor einem Jahr waren es noch 18 Prozent. Ein Viertel der Industriebetriebe erwartet 2014 eine positive Geschäftsentwicklung, lediglich elf Prozent rechnen mit Rückgängen. Die größten Zuwächse verzeichnet die Vorleistungsgüterindustrie. In der Investitionsgüterproduktion sind dagegen zu Jahresbeginn vermehrt Aufträge aus dem Ausland ausgeblieben.

Das Baugewerbe liegt mit einem Indexwert von 114 Punkten deutlich über dem Wert des Vorjahres. Der milde Winter und die weiterhin günstige Zinssituation sorgten für eine anhaltend hohe Nachfrage aus dem privaten Wohnungsbau. Zudem werde wieder stärker in Sanierung und Neubau von gewerblichen Objekten investiert. Trotz der bereits hohen Auslastung rechnen 28 Prozent der Bauunternehmen mit weiteren Zuwächsen, nur jeder zehnte Betrieb geht von schlechteren Geschäften in den nächsten zwölf Monaten aus.

Der Einzelhandel zeigt sich zu Jahresbeginn erwartungsgemäß weniger zufrieden als in den Wochen vor Weihnachten. Da das Winter-Saisongeschäft zu großen Teilen ausgefallen sei, rutschte der Indexwert der Branche von 132 Punkten auf einen Wert von 112. Dennoch profitiere die Branche von der guten Arbeitsmarktsituation und der hohen Ausgabenbereitschaft der Kunden. Im Ergebnis liegt der Index deutlich über dem Vorjahresniveau von 98 Punkten. Für die nächsten Monate erwarten 22 Prozent der Einzelhändler eine positive Entwicklung, nur 14 Prozent rechnen mit Rückgängen.

Der Großhandel meldet konstant gute Konjunkturdaten. Der Index liegt mit 128 Punkten auf sehr hohem Niveau. Die industrienahen Großhändler bleiben dabei vor dem Konsumgüterbereich. Insgesamt beurteilen 46 Prozent der Betriebe die Lage als gut, nur sieben Prozent sind unzufrieden. Jeder dritte Großhändler blickt optimistisch auf die Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten.

Das Dienstleistungsgewerbe profitiere von der guten Situation der anderen Wirtschaftsbereiche und liegt mit 141 Punkten an der Spitze der Hauptbranchen. Die aktuelle Lage wird von mehr als der Hälfte der Dienstleister als überdurchschnittlich gut bewertet, nur drei Prozent sind unzufrieden. 41 Prozent der Betriebe rechnen mit einer positiven Geschäftsentwicklung.