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Positive Stimmung im Handwerk

Geschäftsklimaindex erreicht neuen Spitzenwert – Lüneburg fällt leicht zurück

Der Geschäftsklimaindex der Handwerkskammer Brauschweig-Lüneburg-Stade. Grafik: HandwerkskammerLüneburg, 08.10.2015 - Die Konjunktur im Handwerk erreicht einen neuen Spitzenwert. In ihrer Herbstumfrage zur wirtschaftlichen Entwicklung hat die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade einen Geschäftsklimaindex von 74 Punkten ermittelt. "Das ist der höchste Wert seit Jahren. Unsere Umfrage bestätigt, dass die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk derzeit viel zu tun haben. Die Auftragslage ist hervorragend“, sagt Kammerhauptgeschäftsführer Eckhard Sudmeyer. Im Vergleich zum Vorjahr klettert der Geschäftsklimaindex nochmals um drei Punkte nach oben.

Damals hatten bereits 50 Prozent der befragten Unternehmen die Geschäftslage als gut bezeichnet. In der aktuellen Umfrage der Kammer steigt dieser Anteil jetzt sogar auf 55 Prozent. Weitere 38 Prozent sehen die wirtschaftliche Situation als zufriedenstellend an. Positiv sind auch die Zukunftserwartungen im Handwerk. Zwei Drittel der Betriebe erwarten, dass die Geschäftslage unverändert bleibt. Trotz der bevorstehenden kälteren Jahreszeit gehen sogar 18 Prozent von einer Verbesserung der Geschäftslage aus.

Im dritten Quartal 2015 konnten 31 Prozent der befragten Handwerksbetriebe Umsatzsteigerungen verzeichnen. Lediglich 21 Prozent meldeten rückläufige Umsatzzahlen. Die Entwicklung des Auftragsbestandes verlief ebenfalls positiv. Die gute konjunkturelle Entwicklung im Handwerk macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. 74 Prozent der Handwerksbetriebe hielten die Beschäftigung konstant, 17 Prozent erhöhten die Zahl ihrer Mitarbeiter.

Die Entwicklung in den Branchen

Hochstimmung herrscht vor allem im Baugewerbe. Den höchsten Geschäftsklimaindex misst die Handwerkskammer mit 81 Punkten im Ausbauhandwerk, vier Punkte mehr als im Vorjahr. Unter Malern, Installateuren oder Elektrotechnikern beurteilen zwei Drittel der Befragten die Geschäftslage als gut. Auch im Bauhauptgewerbe legt der Geschäftsklimaindex nochmals um zwei Punkte zu und erreicht nun 79 Punkte.

Besonders gut ist die Geschäftslage auch in den Nahrungsmittelhandwerken (Bäcker, Konditoren und Fleischer), wo der Klimaindex um einen auf 80 Punkte steigt.

Im Kraftfahrzeughandwerk ist mit einem Zuwachs von 16 Punkten die stärkste Aufwärtsbewegung festzustellen. Der Geschäftsklimaindex liegt in dieser Gruppe nun bei 72 Punkten.

Bei den Handwerksbetrieben für den gewerblichen Bedarf, wozu die Zulieferer der Industrie gehören, steigt der Geschäftsklimaindex um zwei auf 63 Punkte.

Bei Friseuren, Kosmetikern, Fotografen und anderen Dienstleistern für den persönlichen Bedarf hellt sich das Geschäftsklima gegenüber dem Vorjahr um sechs Punkte auf, der Index erreicht 60 Punkte.

Verschlechtert hat sich die Stimmung hingegen im Gesundheitshandwerk, wo der Geschäftsklimaindex um vier auf 57 Punkte zurückgeht.

"Die Realeinkommen steigen, die Zinsen bleiben niedrig und der Bedarf an Wohnraum nimmt in vielen Gegenden ebenso zu wie der Bedarf an einer besseren Infrastruktur“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer die guten Umfrageergebnisse. "Die Nachfrage nach handwerklichen Leistungen bleibt damit auf hohem Niveau“, so Sudmeyer. Da die Umfrage vor dem VW-Abgasskandal stattgefunden habe, werde man erst mit der Frühjahrskonjunkturumfrage 2016 feststellen können, ob er Auswirkungen auf das Handwerk habe.

Blick auf die Regionen

Lüneburg: 51 Prozent der Handwerksbetriebe beurteilen ihre Geschäftslage als gut, weitere 44 Prozent als befriedigend. Der Geschäftsklimaindex liegt mit 73 Punkten um einen Punkt unter dem Vorjahreswert von 74 Punkten.

Braunschweig: 58 Prozent der Handwerksbetriebe beurteilen ihre Geschäftslage als gut, weitere 35 Prozent als befriedigend. Der Geschäftsklimaindex liegt mit 76 Punkten um sieben Punkte über dem Vorjahreswert von 69 Punkten.

Stade: 57 Prozent der Handwerksbetriebe beurteilen ihre Geschäftslage als gut, weitere 36 Prozent als befriedigend. Der Geschäftsklimaindex liegt mit 75 Punkten um vier Punkte über dem Vorjahreswert von 71 Punkten.