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Sympathien für den Ausbau

Y-Trasse: Miriam Staudte für Ausbau der bestehenden Bahnstrecken

Lüneburg, 01.03.2015 - Wo soll sie verlaufen, die umstrittende Y-Trasse oder eine ihrer zahlreichen Alternativen? Kaum ein anderes Thema wird derzeit in der Region so intensiv diskutiert wie die Frage, über welche Bahnstrecken künftig die Güterverkehre zwischen Hamburg, Bremen und Hannover verlaufen sollen. Während die einen für den Ausbau vorhandener Schienenstränge sind, plädieren die anderen für den Bau neuer Trassen, wiederum andere sind für die Wiederbelebung ehemaliger Bahnstrecken. Miriam Staudte, Grüne Landtagsabgeordnete aus Lüdersburg, spricht sich für den Ausbau der Bestandsstrecken aus. 

"Meine Sympathien gelten aus Gründen des Ressourcenschutzes allen Varianten des Bestandsausbaus. Die sogenannte Alpha-Variante inklusive Amerika-Linie kommt dem, was die grüne Landtagsfraktion schon 2010 gefordert hat, am nächsten. Aber auch die Variante des Verkehrsclubs Deutschland sollte untersucht werden", sagt Staudte. 

"Sukzessiver Ausbau möglich"

Bei der Frage Ausbau oder Neubau steht für Staudte der Aspekt der Lastenteilung im Vordergund: "Wenn verschiedene Engpässe im Bestandnetz ausgebaut werden, kommen wir am ehesten zu einer Lastenteilung und die Güterverkehre können sich verteilen. Eventuell ist so auch ein sukzessiver Ausbau entsprechend den Entwicklungen des künftigen Güterverkehrs möglich, schließlich sind die Prognosen wegen der schwer vorhersehbaren Nutzung des Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven schwierig."

Für eine genaue Bewertung der verschiedenen Varianten brauche es aber belastbare Daten, denn: "Je mehr Daten zu den Varianten vorliegen, umso nachvollziehbarer können Entscheidungen dann gefällt werden", erklärt Staudte. Dabei setzt sie auch auf das jetzt begonnene Dialogforum, "das hoffentlich dazu beitragen wird, dass die konfliktärmste - konfliktfrei wird es nicht geben - Variante gefunden werden kann."

Parallel zum Ausbau bei der Schiene fordert Staudte aber auch weiterhin den Neubau des Schiffshebewerks Scharnebeck. "Dies muss unbedingt im neuen Bundesverkehrswegeplan priorisiert werden."


Die Alternativen zur Y-Trasse

  • Die sogenannte Alpha-Variante, auch als Lühmann-Variante bekannt, umfasst im Wesentlichen vier Punkte: die Weiterführung des dritten Gleises von Lüneburg nach Uelzen, die Weiterführung des zweiten Gleises der Amerikalinie bis Verden (Langwedel), den Ausbau der Strecke Rothenburg-Verden auf zwei Gleise und die Blockverdichtung auf der Strecke Nienburg-Wunstorf.
  • Die VCD-Variante (entwickelt vom Verkehrsclub Deutschland, auch als Breimeier-Variante bezeichnet) sieht im Kern die Entlastung des Knotenpunkts Hamburg-Harburg vor. Während der Personenverkehr weiterhin über die Bestandsstrecken abgewickelt werden soll, sollen für den Güterverkehr Strecken neu gebaut sowie stillgelegte Bahnstrecken wieder in Betrieb genommen werden. Dazu gehört auch die Strecke Buchholz-Wittenberge. Allein auf dem Gebiet des Landkreises Lüneburg wären hiervon die Orte Mechtersen, Vögelsen, Ochtmissen, Lüneburg, Wendisch Evern, Vastorf, Bavendorf, Dahlenburg und Neetzendorf betroffen. 
  • Die Reaktivierung der OHE-Strecke Winsen/Luhe-Soltau wurde von Landrat Manfred Nahrstedt in die Diskussion eingebracht und wird jetzt auch im Dialogforum behandelt.

Bereits im Februar hatte sich die SPD-Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers (SPD) für den Ausbau der Bestandsstrecke und damit für die Weiterführung eines dritten Gleises von Lüneburg nach Uelzen ausgesprochen (LGheute berichtete).