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Der Rat schafft Platz

In der Stadt sollen nun doch mehr Möglichkeiten zur Unterbringung von Flüchtlingen entstehen 

Die Sporthallen im Hanseviertel sollen schon in Kürze als Notunterkünfte genutzt werden. Foto: LGheuteLüneburg, 18.10.2022 - Lüneburg will nun doch mehr für die Aufnahme von Flüchtlingen tun. So sollen Unterbringungs-Möglichkeiten dezentral über das Stadtgebiet verteilt entstehen. Entsprechende Beschlüsse wurden bei den jüngsten Sitzungen des Verwaltungsausschusses und des Rats der Stadt getroffen. Beide Gremien korrigierten damit den bisherigen Kurs der Stadtverwaltung unter Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (Grüne).

Rund 1.000 Flüchtlinge wird die Hansestadt Lüneburg laut aktuellem Planungsstand in Niedersachsen bis voraussichtlich Ende März 2023 aufnehmen und unterbringen müssen. Eine Aufgabe, die von Claudia Kalisch bislang als kaum lösbar signalisiert wurde und sich bislang mit der Bereitstellung von Sporthallen als Notunterkünfte begnügte (LGheute berichtete). Dafür gab es im Vorfeld wie berichtet deutliche Kritik von der FDP, in der Ratssitzung am 12. Oktober dann auch harsche Reaktionen von der SPD. 

Nun aber soll doch Platz geschaffen werden. Zusätzliche (Not-)Unterkünfte sollen geschaffen und Plätze in bestehenden Unterkünften aufgestockt werden. Und das soll so aussehen:

  • Gemeinschaftsunterkunft für rund 30 Personen am Ebelingweg
    Voraussichtich ab November beziehen Flüchtlingen eine Container-Anlage, die die Stadt vom MTV Treubund übernimmt und als kleine Gemeinschaftsunterkunft umbaut. In der Anlage war zuvor die Sport-Kita des Vereins untergebracht. 

  • Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 100 Personen an der Bockelmannstraße
    Auf dem Bolzplatz des Eisenbahner Sport-Vereins Lüneburg wird voraussichtlich für drei Jahre eine Gemeinschaftsunterkunft entstehen. Die Fläche, über die der Verein und die Stadt im Gespräch sind, liegt südlich des eigentlichen Sportplatzes. Der Sportbetrieb soll nicht beeinträchtigt werden. Aktuell laufen vorbereitende Untersuchungen. Die Container sind ausgeschrieben.

  • Notunterkunft (Container) für bis zu 180 Personen am Bargenturm
    Die vorbereitenden Untersuchungen für die gegenüber dem Familienzentrum Plus gelegene Fläche sind soweit abgeschlossen. Dort befindet sich aktuell ein Parkplatz. Die Container sind ausgeschrieben. Voraussichtlich im ersten Quartal 2023 soll die Anlage bezugsfertig sein.

  • Notunterkunft in den Sporthallen im Hanseviertel (bis zu 300 Personen)
    Wie berichtet, werden die beiden Sporthallen nach und nach als Notunterkunft hergerichtet. Verwaltungsausschuss und Rat haben jetzt die nötigen Mittel freigegeben, um Sanitärcontainer und Möbel zu beschaffen und den Betrieb auszuschreiben.

  • Aufstocken der Gemeinschaftsunterkunft Ochtmisser Kirchsteig
    Die Gemeinschaftsunterkunft am Ochtmisser Kirchsteig ist seit einigen Jahren im Betrieb, aktuell leben dort etwa 80 Flüchtlinge. Diese Zahl könnte sich verdoppeln – aktuell wird geprüft, wie sich das technisch bewerkstelligen lässt. 

◼︎ Erster Info-Abend am 14. November

Vor allem zu den neuen, größeren Unterkünften will die Stadtverwaltung jeweils vor dem Einzug der ersten Schutzsuchenden Info-Veranstaltungen vor Ort anbieten. Für die beiden Sporthallen im Hanseviertel steht ein Termin bereits fest: Montag, 14. November, 19 Uhr vor Ort in der Halle 28 an der Lübecker Straße. Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung bis Mittwoch, 9. November, erforderlich, und zwar per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. unter Angabe von Name, Telefonnummer, Adresse und dem Stichwort "Notunterkunft Hanseviertel". Sollte die Anzahl der Sitzplätze nicht ausreichen, wird die Stadt Interessierten aus der Nachbarschaft Vorrang einräumen - die Betroffenen bekommen dann nochmal Bescheid.

Zur Erinnerung: Die Sporthallen im Hanseviertel werden wie berichtet zu Notunterkünften umgebaut. Zunächst wird die Halle 28 der ehemaligen Schlieffen-Kaserne etwa mit Beginn der Herbstferien aus der Sportnutzung genommen und so eingerichtet, dass voraussichtlich die ersten Hilfesuchenden dort unterkommen können. Etwas später starten die Vorbereitungen für die benachbarte Halle 27. 

◼︎ Weitere Flächen und Gebäude gesucht

Wie das Rathaus mitteilt, ist die Verwaltung fortlaufend in Gesprächen, etwa zur Anmietung leerstehender Gewerbehallen, sowie im Austausch mit Vereinen, Verbänden, Institutionen und weiteren Organisationen bezüglich der zeitweisen Umnutzung von Flächen und Gebäuden. Ansprechpartnerin für konkrete Angebote ist im Rathaus Julia Ellendorff aus der städtischen Bauverwaltung, Telefon (04131) 309-3483, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..