header

Aufgelesen: Der Wissenschaft folgen

Der geplante Ausbau der Erneuerbaren könnte an fehlenden Rohstoffen scheitern

Foto: LGheute16.11.2021 - "Folgt der Wissenschaft!" Der Schlachtruf von "Fridays for Future" hat beim jetzt zuende gegangenen UN-Klimagipfel offenbar zu Nachdenken geführt. Allerdings anders als von FFF gedacht, denn einen halsbrecherischen Sofortausstieg aus allem wird es nicht geben. Vermutlich, weil einige schwergewichtige Teilnehmer unter Wissenschaft nicht nur Klima-, sondern auch Wirtschafts-, Sozial-, Geo- und Naturwissenschaften verstehen. Und nun wird auch noch bekannt, dass selbst der geplante Ausstieg gefährlich ins Schlingern geraten könnte.

Für den massiven Ausbau der für den Ausstieg aus der Kohleverstromung benötigten Windkraft- und Photovoltaikanlagen – allein in Deutschland muss die Anzahl der Windkraftanlagen um das Zwanzigfache steigen – gibt es ein gravierendes Materialproblem. Wie der Deutschlandfunk heute in seinem morgendlichen Wirtschaftsgespräch berichtet, werden wichtige Rohstoffe wie Polysilizium, das in neunzig Prozent aller Solarmodule steckt, immer knapper. Dies führe nicht nur zu einem bereits jetzt deutlichen Anstieg der Rohstoffpreise, sondern es werde auch dazu führen, dass allein im kommenden Jahr die Hälfte aller weltweit geplanten Solaranlagen nicht gebaut werden, so der Deutschlandfunk.

Gleiches gelte auch für Kobalt und Litium, die für den Bau von Windkraftanlagen und Autobatterien von Elektroautos benötigt werden, sowie für weitere Seltene Erden, aber auch für Kupfer, das ebenfalls in Windkraftanlagen verbaut wird. Dessen Preis habe sich auf dem Weltmarkt allein in den letzten achtzehn Monaten verdoppelt, so der Deutschlandfunk. 

Ein weiteres Problem: Ein Hochfahren der Förderung der benötigten Rohstoffe sei auf kurze Sicht nicht möglich. Und auch das Recycling biete sich nicht als Lösung an, hier "hängt man noch sehr weit hinterher", wie der Deutschlandfunk berichtet.

Fazit: Es reicht offenbar nicht aus, immer nur aufs Thermometer zu schauen.