11.10.2025 - Die Löcher in den Haushalten von Stadt und Landkreis Lüneburg werden größer und größer, doch die Begründungen bleiben stets dieselben: zu viele Pflichtaufgaben, zu wenig Geld dafür von Bund und Land und – das kommt inzwischen noch hinzu – eine schwache wirtschaftliche Entwicklung. Das ist zwar alles richtig, und dennoch ist es nur die halbe Wahrheit. Denn die Stadt Lüneburg und der Landkreis hätten durchaus Möglichkeiten, Mittel einzusparen.
Kommentar
03.10.2025 - Das war abzusehen. Nachdem in Berlin beschlossen wurde, den Mindestlohn mit Beginn des kommenden Jahres zu erhöhen, war es nur eine Frage der Zeit, bis die scheinbar so sozial gut gemeinte Erhöhung erste Negativauswirkungen zeigt. Denn höhere Löhne schlagen sich – und es stimmt bedenklich, dass dies in diesem Land immer wieder in Erinnerung gerufen werden muss – auf die Preise nieder. Die Quittung bekommen letztlich alle zu spüren.
04.09.2025 - Das Gute vorweg: Es ist lobenswert, dass die Lüneburger SPD sich eines Themas annimmt, das vielen zunehmend auf den Magen drückt: die schwindende Attraktivität Lüneburgs als Wirtschaftsstandort. Für einige, die in den zahlreichen Behörden in Lüneburg beschäftigt sind – seien es städtische oder Landes-Behörden oder Gerichte –, mag das nicht so wichtig sein, sie bekommen ihr Geld auch so. Doch es gibt immer noch Menschen, die ihre berufliche Zukunft in einem Unternehmen und nicht in Verwaltungsstuben sehen. Auch die Stadt selbst sollte ein erhebliches Interesse an Betrieben und Unternehmen haben, schließlich machen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer einen Großteil im städtischen Haushalt aus. Doch was hat das mit Transformation zu tun?
28.08.2025 - Wenn ein Körper nicht mehr reagiert, helfen bisweilen nur noch kräftige Wiederbelebungsversuche – teils mit heftigen Stromstößen. Das gilt auch für den Lüneburger Stadtrat, der sich schon seit langem nicht mehr in der Lage sieht, die Verwaltung mit ihrem desolaten Haushalt unter seine Kontrolle zu bringen – und für den er letztlich ganz allein verantwortlich ist. Abhilfe könnte nun von der "Volt"-Partei kommen, die schon ihrem Namen nach für spannungsgeladene Poltiik steht. Mit ihrem Neu-Mitglied Pauly hat sie zumindest die besten Voraussetzungen dafür.
08.08.2025 - Eigentlich ist er mit seinen 59 Jahren noch zu jung, um nicht mehr mitmischen zu wollen. Immerhin bringt es Friedrich Merz als gerade erst gewählter Kanzler auf 69 Jahre, und auch Donald Trump will es mit seinen 79 Jahren noch einmal vier weitere Jahre machen. Doch Böther scheint einen Instinkt dafür zu haben, wann es richtig, den Staffelstab an einen anderen zu übergeben. Gesundheit ist nun mal ein hohes Gut, über das nicht gut zu verhandeln ist. Seine Entscheidung verdient daher durchaus Respekt, erst recht ein Jahr vor der anstehenden Neuwahl des Landrats. Womit das eigentliche Problem beschrieben ist.
19.07.2025 - "Redundanz", also das Bereithalten von Ersatz-Ressourcen für den Fall einer Störung, ist für viele Unternehmen, insbesondere solche mit Systemrelevanz, nicht nur zwingend erforderlich, es ist auch das Gegenteil von "Wird schon gutgehen". Letzteres scheint indessen zunehmend zum Leitmotiv deutscher Politik zu werden. Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie und dem Abschalten von Kohle-Kraftwerken zwecks Konzentration auf Sonnen- und Windenergie wurde dieser Weg zielsicher beschritten, wie inzwischen auch den Gutmeinendsten deutlich geworden ist – der Einkauf von Strom aus dem Ausland spricht Bände. Was das Ausland für die Energiewirtschaft ist, sind die Drogeriemärkte für die Bürgerämter. Kein beruhigendes Gefühl.
04.07.2025 - Hannover? Bist Du noch da? Diese Frage drängt sich auf angesichts der Wortlosigkeit, die seit Wochen aus der niedersächsischen Landesregierung beim Thema Elbfähre zu vernehmen ist. Während Landesminister von SPD und Grünen für gewöhnlich keine Gelegenheit verstreichen lassen, jede noch so banale Temperaturauffälligkeit in einen apokalyptisch anmutenden Klimazusammenhang zu bringen, ist es beim Dauer-Niedrigwasser der Elbe erstaunlich ruhig. Nichts ist aus Hannover zu den langanhaltenden Ausfällen im Fährbetrieb im Landkreis zu hören. Das hat seinen Grund.
27.06.2025 - Die meisten wollen davon nichts mehr hören und nichts mehr lesen - zu recht! Seit rund zwanzig Jahren wird darüber gestritten, ob die aus allen Nähten platzende Bahnstrecke Hamburg - Hannover ausgebaut oder eine gänzlich neue Trasse für den von vielen geforderten Zuwachs des Schienenverkehrs benötigt wird. Weil die Deutsche Bahn zeitgeistgedrungen mit gigantischem Planungs- und Kostenaufwand jeder noch so sinnlosen alternativen Planungsidee nachgehen muss, die in Landrats- und Bürgerinitiativstuben ausgeheckt wird, nur um eigene Belange dem Allgemeinwohl vorzuziehen, steht Deutschland seit Jahren auf dem Schlauch – nicht nur in Sachen Schiene. Zumindest die Bahn-Verantwortlichen haben dem nun ein Ende gesetzt.
23.06.2025 - Wer die Studie zur Attraktivität Lüneburgs liest, reibt sich verwundert die Augen: Danach ist Lüneburg in bester Ordnung, die Stadt ist hochattraktiv, Jugendliche werden mehr als anderswo angezogen, selbst die öffentliche Klo-Frage ist zur Zufriedenheit gelöst und auch die Parksituation ist kein Problem. Hallo?? Wie kann das sein, wo doch die Stimmung im Einzelhandel und in Teilen der Bevölkerung seit Jahren das genaue Gegenteil aussagt? Sind alle realitätserblindet? Leidet Lüneburg unter einem Luxus-Problem, nur weil ein paar Geschäfte leerstehen? Sicher nicht. Denn die Studie hat offenbar Entscheidendes vergessen.
31.05.2025 - Wie schwer es ist, eine Stadt nicht abrutschen zu lassen, erfahren gerade die Lüneburger Stadtverantwortlichen. Nicht nur, weil die Leerstände in den Top-Einkaufslagen, also dort, wo Lüneburger Geschäftsleute bislang immer bestes Geld verdienen konnten, von Quartal zu Quartal weiter wachsen – nein, viel schlimmer: Inzwischen macht sich ein weitaus größeres Problem in der Innenstadt breit, das des gesellschaftlichen Untergangs. Ihre Protagonisten: Trinker, Penner und Junkies und, man muss es so sagen, die Lüneburger Politik.