header

Land streicht Mittel für Schulessen

Hansestadt, 31.03.2011 - Das Land Niedersachsen hat kurzfristig und rückwirkend seinen Zuschuss für das Schulessen für Kinder bedürftiger Eltern gestrichen. Dies teilte die Hansestadt heute mit. Die Stadt werde den Betrag vorübergehend aus eigenen Mittel ersetzen.

Die Nachricht sorgte in der Verwaltung und beim Oberbürgermeister für Verwunderung: Das Land Niedersachsen gab den Ganztagsschulen am vergangenen Freitag lediglich per Mail bekannt, dass es ab Montag Kindern bedürftiger Eltern keinen Zuschuss für das Schulessen mehr bezahlt. Mehr noch: Das Land fordert sogar jene Gelder, die seit 1. Januar 2011 als Zuschuss gezahlt worden sind, von den Schulen zurück. „Wir sind darüber überhaupt nicht informiert worden“, sagt Oberbürgermeister Ulrich Mädge kopfschüttelnd.

Da die zukünftigen Ausführungsregelungen noch nicht vorliegen und den Schulen nun der Landeszuschuss fehlt, müssten sie von den Eltern nun mehr Geld für das Schulessen einfordern. „Das ist bei vielen Eltern, die staatliche Unterstützung bekommen, einfach nicht mehr drin. Doch es kann doch nicht sein, dass die Kinder darunter leiden müssen. Die Stadt tritt daher in Vorleistung und übernimmt vorläufig auch den Förderbetrag des Landes“, so Mädge. Die Hansestadt wolle sich das Geld dann von der ARGE oder dem Landkreis zurückholen.

Zur Info:
116 Schülerinnen und Schüler von Ganztagsschulen werden von der Hansestadt und dem Land Niedersachsen beim Schulmittagessen bezuschusst. Die Hansestadt gibt 1 Euro, das Land 74 Cent (bis 14 Jahre) bzw. 56 Cent (ab 14 Jahre). Die Differenz zwischen 1,74 Euro bzw. 1,56 Euro und dem Preis des Mittagessens, muss von den Eltern bezahlt werden. Entfällt nun der Landeszuschuss, so steigt der Eigenanteil der Eltern. Um eine höhere finanzielle Belastung jedoch zu vermeiden, springt die Hansestadt in die Bresche.