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Arbeiten gehen mühsam voran

Wiederaufbau des Heiligengeiststifts beginnt wohl erst im kommenden Herbst 

Arbeiter sichern alte Steine, die für den Wiederaufbau erneut verwendet werden sollen. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 07.12.2019 - Lange schon verhüllt eine weiße Folie Teile des durch Brand schwer geschädigten Dachstuhls des Heiligengeiststifts. Doch die Vorbereitungen für den Wiederaufbau laufen laut Stadtverwaltung auf Hochtouren. Dennoch sorgen zahlreiche Unwägbarkeiten in dem historischen Gebäude immer wieder zu Verzögerungen. Bis Jahresende aber sollen die Planungen für den Neuaufbau abgeschlossen sein. Frühestens im Herbst kommenden Jahres soll mit dem Wiederaufbau begonnen werden.

"Wir gehen aktuell von 1,5 Jahren Bauzeit aus", sagt Felix Harnisch von der städtischen Gebäudewirtschaft. Schließlich müsse das Gebäude einmal neu aufgebaut werden – unter Einbezug des Denkmalschutzes und aller Anforderungen an ein modernes Bauwerk. 

Die Schäden seien groß, die das Feuer und das Löschwasser in dem denkmalgeschützten Gebäude angerichtet haben. Noch immer werden die Holzbalken des Tragwerkes mit großen Maschinen getrocknet. Jeder einzelne Stein muss zuvor aus dem Mauerwerk entnommen werden, damit das Holz des Fachwerks freiliegt und trocknen kann, erklärt Harnisch. Als Projektleiter begleitet er das Bauvorhaben. "Überall dort, wo möglich, werden die alten Steine von Hand gereinigt und später beim Wiederaufbau erneuet verwendet", erläutert er das aufwändige Unterfangen. Bis auf den Rohbau muss der Heiligengeiststift seit dem Brand im April entkernt werden. 

Einige Stockwerke höher haben die Arbeiten am neuen Dach bereits begonnen. Abschnitt für Abschnitt wird das neue Dach gerichtet und das Notdach gleichzeitig abgebaut. Sobald starker Regen einsetzt, können die Dachdecker reagieren und mit riesigen Planen das Gebäude abdecken, um es vor erneutem Wasserschaden zu schützen. Bis Weihnachten soll der Dachstuhl in seiner Rohkonstruktion stehen. Geplant ist, dass im Frühjahr das komplette Dach fertig ist. 

Wie hoch die Kosten für den Neubau sein werden, kann Harnisch noch nicht konkret beziffern. "Das werden wir erst im Zuge des Wiederaufbaus sagen können." Es sei aber davon auszugehen, dass die Versicherung die Kosten für den Aufbau vollumfänglich übernimmt.