Weniger Einnahmen, dafür mehr Ausgaben – Kita-Kosten schlagen stark zu Buche
Lüneburg, 08.01.2025 - Die finanzielle Situation des Landkreises Lüneburg bleibt mehr als angespannt. Für das frisch gestartete Jahr planen Politik und Verwaltung mit einem Minus von rund 28,5 Millionen Euro. In seiner Sitzung vor Weihnachten verabschiedete der Kreistag den Etat für 2025, der Erträge in Höhe von rund 430 Millionen Euro, aber rund 458 Millionen Euro an Aufwendungen vorsieht. Als Grund für das Minus werden insbesondere die um 4,8 Millionen Euro niedriger als erwartet ausgefallenen Schlüsselzuweisungen vom Land genannt. Außerdem tragen laut Kreisverwaltung höhere Kita-Zuweisungen (-3 Millionen Euro) und niedrigere Erträge aus der Kreisumlage (-1,7 Millionen Euro) dazu bei.
"Die Finanzlage der Kommunen im Land ist miserabel. Dagegen kann sich der Landkreis Lüneburg auch durch gutes Haushalten nicht stemmen", fasst Lüneburgs Landrat Jens Böther die Zahlen zusammen. "Wir hätten uns gewünscht, dass Landesregierung und Landtag die Kommunen bei ihren Haushaltsberatungen deutlich stärker berücksichtigen. Schließlich sind es Bund und Land, die den Landkreisen immer mehr Aufgaben übertragen, ohne uns dafür angemessen finanziell auszustatten. Wir benötigen eine auskömmliche Finanzierung, um die Aufgaben vernünftig ausführen zu können."
◼︎ 24 Millionen Euro Zuschuss für Kitas
Größte Einzelposten auf der Ausgabenseite des Haushalts 2025 bleiben die Sozialhilfe mit 30,5 Millionen Euro (netto) und die Jugendhilfe mit 74,6 Millionen Euro (netto). Letztere beinhaltet die Betriebskostenzuschüsse für die Kindertagesstätten (23,8 Millionen Euro), die sich in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt haben. Hier greift der Landkreis den Kommunen mit zusätzlichen drei Millionen Euro unter die Arme. Bei den Investitionen (insgesamt 60,2 Millionen Euro) fließt mit rund 39 Millionen Euro der Großteil in den Schulbereich. Für Leistungen an Asylbewerber und Unterbringung von Flüchtlingen rechnet der Landkreis mit rund 3,8 Millionen Euro (netto).
◼︎ Kostentreiber Mobilität
Für ÖPNV und Mobilität inklusive der Schülerbeförderung plant der Landkreis Lüneburg rund 27,3 Millionen Euro (netto). Hinzu kommen Investitionen, die die Zukunft der Mobilität im Landkreis Lüneburg entscheidend voranbringen werden: Für den Kauf der ersten Elektrobusse samt benötigter Ladeinfrastruktur veranschlagt der Landkreis kommendes Jahr rund 2,5 Millionen Euro als Zuschuss an seine MOIN Mobilitätsinfrastruktur und -betriebsgesellschaft. Das Gesamtinvestitionsvolumen hierfür liegt bei 17 Millionen Euro, rund 7,8 Millionen kommen als Fördermittel vom Bund. 3,5 Millionen Euro sind 2025 für die neue Elbfähre Bleckede eingeplant (Gesamtinvestition: 6,8 Millionen Euro). Sie wird voraussichtlich Anfang 2026 in Betrieb gehen.
◼︎ 43 Millionen Euro neue Kredite
Zur Finanzierung des Haushalts nimmt der Landkreis Lüneburg 43,4 Millionen Euro an neuen Krediten auf. Das Kreditvolumen insgesamt steigt damit bis Ende 2025 auf voraussichtlich 233,9 Millionen Euro.