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Heime machen dicht

Landkreis verhängt Aufnahmestopp und Betretungsverbote 

Lüneburg, 02.04.2020 - Seit heute gibt es im Landkreis Lüneburg einen Aufnahmestopp für Heime. Ebenso gilt ein Aufnahmestopp und Betretungsverbot für ambulant betreute Wohngemeinschaften und besondere Formen des betreuten Wohnens. Auch wurden neue Regelungen für geschlossene Tagespflege-Einrichtungen in Form von Notbetreuung erlassen. Ziel dieser weiteren Allgemeinverfügung sei es, ältere und sehr alte Menschen in Pflegeeinrichtungen besser zu schützen und die Ansteckungsgefahr zu verringern.

Wie die Kreisverwaltung mitteilt, habe das Gesundheitsamt bereits vor einer Woche über das Hygienenetzwerk zum Thema Coronavirus eine Informationsveranstaltung für die mehr als 30 Alten- und Pflegeheime im Landkreis Lüneburg organisiert. "Dabei haben wir genau besprochen, wie die Einrichtungen Ansteckungen möglichst gut verhindern können. Hygiene ist jetzt ganz besonders wichtig", erklärt Dr. Marion Wunderlich, Leiterin des Gesundheitsamts. "So werden schon jetzt neue Bewohner sowie Bewohner, die im Krankenhaus waren, für 14 Tage innerhalb des Heims in Quarantäne einzeln gepflegt." Sofern dies bei Neuaufnahmen gewährleistet sei, lasse auch die Allgemeinverfügung diese Ausnahme zu. Außerdem dürften palliativ-medizinisch betreute Patienten von Angehörigen nach wie vor besucht werden.

"Die tragischen Todesfälle mehrerer Pflegebedürftiger unter anderem in Wolfsburg zeigen, wie wichtig es ist, Sozialkontakte in die Heime so weit wie möglich herunterzufahren", erklärt Erster Kreisrat Jürgen Krumböhmer die Hintergründe. "Gerade ältere Menschen sind besonders gefährdet." Sein Appell: "Auch wenn es schwer fällt: Besuchen Sie Ihre Angehörigen nicht. Nur so können Sie Ihre Lieben – aber auch viele andere – schützen."