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Beschwerlicher Weg zum Test

Landrat kritisiert Entscheidung der KVN für Rosche als neuen Corona-Teststandort 

Lüneburg, 07.08.2020 - Für Unverständnis sorgt eine Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), das Corona-Testzentrum für die Region in Rosche im Landkreis Uelzen einzurichten. Die Entscheidung war getroffen worden, nachdem das Diagnosezentrum in Lüneburg im vergangenen Monat wegen sinkender Neu-Infektionen geschlossen worden war.

"Was die Erreichbarkeit für die Menschen aus dem Landkreis Lüneburg angeht, habe ich weiterhin arge Zweifel, dass Rosche der richtige Standort ist", sagte Landrat Jens Böther nach der umstrittenen Entscheidung der KVN. "Wir stehen im Kontakt mit der Kassenärztlichen Vereinigung hierzu, allerdings derzeit ohne konkrete Ergebnisse."

Nachdem die Zahl der Neu-Infektionen jetzt wieder zunimmt, hat sich die KVN entschlossen, auch wieder ein Testzentrum einzurichten. Die Entscheidung fiel dieses Mal auf Rosche, einen Ort 15 Kilometer östlich von Uelzen ohne Bahnanschluss. Betroffene aus dem Landkreis Lüneburg müssen sich, sollte es bei der Entscheidung bleiben, damit auf einen erheblich längeren Weg zum Testzentrum machen. Ergänzend zu Rosche wurden für Corona-Tests von der KVN zudem fünf Schwerpunktpraxen im Landkreis Lüneburg eingerichtet. 

◼︎ Empfehlungen für Reiserückkehrer

Reiserückkehrer aus dem Ausland, die sich auf das Corona-Virus testen lassen möchten, sollten sich am besten telefonisch an ihre Hausarzt- oder Kinderarzt-Praxis wenden. Dort erhielten sie dann einen Termin zum Test, teilt die Kreisverwaltung mit.

"Wer einen Abstrich machen lässt, muss bedenken: Das Ergebnis ist immer eine Momentaufnahme", erklärt Dr. Marion Wunderlich, Leiterin des Gesundheitsamts in Lüneburg. "Auch bei einem negativen Testergebnis sollte man weiterhin auf Symptome achten, Abstand halten und einen Mund-Nasen-Schutz aus Papier benutzen, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann und man in geschlossenen Räumen ist." Das habe sich in Studien als sicherste Möglichkeit herausgestellt, sich und andere zu schützen. Gleichzeitig betont sie: "Die gängigen Tests sind sehr empfindlich und weisen auch schon kleinste Mengen des Virusmaterials nach." Ein positives Testergebnis sollte daher niemanden in Angst versetzen. "Wer positiv getestet ist, wird vom Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt – alles Weitere besprechen wir mit den Betroffenen", so die Gesundheitsamtsleiterin.