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Dramatische Stunden in Embsen

Wie das Feuer an der IGS Embsen bekämpft wurde – Ein Feuerwehrmann berichtet 

20 Feuerwehren waren bei dem Großbrand in Embsen im Einsatz. Foto: FF IlmenauEmbsen, 09.07.2020 - Das Großfeuer an der IGS Embsen vor zwei Tagen hat ein Trümmerfeld hinterlassen. Dass es nicht noch schlimmer gekommen ist, ist den vielen Einsatzkräften der alarmierten Feuerwehren aus vielen Teilen des Landkreises zu verdanken. Was sie dort leisteten, beschreibt Yannick Lüdemann, Pressewart der Feuerwehr Ilmenau. Hier sein Bericht.

Am Dienstag, den 7. Juli, wurden um 2 Uhr wurden die Ortswehren Embsen, Oerzen und Melbeck zu einem Zimmerbrand an der IGS Embsen gerufen. Nach Eintreffen der Einsatzkräfte konnte schnell festgestellt werden, dass es sich hier um einen Gebäudebrand in voller Ausdehnung handelt und die vorhandenen Kräfte nicht ausreichen werden. Daraufhin wurden um 2.41 Uhr die Wehren Kolkhagen, Barnstedt und Deutsch Evern nachalarmiert. Zusätzlich wurde der Gelenkarm aus Lüneburg geordert. Somit war die gesamte Samtgemeinde Ilmenau am Einsatzort. Zu diesem Zeitpunkt umfasste der Brand den Umkleidekabinentrakt der sogenannten alten Turnhalle des Gebäudekomplexes. Als das Feuer auf den nach hinten versetzten zweiten Umkleidekabinenbereich übergriff, wurden zusätzliche Löschzüge aus der Samtgemeinde Gellersen alarmiert.

Gegen 4.40 Uhr forderte die Einsatzleitung die Wärmebilddrohne aus Amelinghausen an, um in der Lage zu sein, engmaschig ein Lagebild aus der Vogelperspektive zu bekommen und ein weiteres Ausbreiten frühzeitig erkennen zu können. Aufgrund der zahlreichen eingesetzten Strahlrohre kämpften die Einsatzkräfte zwischenzeitlich mit der Herstellung und Aufrechterhaltung einer ausreichenden Wasserversorgung. Durch einen im Ort ansässigen Landwirt mit entsprechender Bewässerungsanlage in Reichweite und die Erhöhung des Druckes durch die Purena wurde man diesem Problem dann aber Herr.

Die Einsatzkräfte vor Ort stießen gegen 5.20 Uhr an ihre Belastungsgrenze und mussten durch weitere Kräfte unterstützt werden. In dem Zuge wurden entsprechend die Feuerwehr Reppenstedt sowie weitere Wehren der Samtgemeinden Gellersen und Amelinghausen und Lüneburg Süd alarmiert.

Um 8.50 Uhr wurde das Dach des Verbindungsganges zwischen dem Sporthallentrakt und der IGS durch ein örtlich ansässiges Bauunternehmen mit schwerem Gerät aufgenommen, um ein Ausbreiten auf das neue, mehrstöckige Hauptgebäude der IGS verhindern zu können. Allen Bemühungen der Einsatzkräfte zum Trotz breitete sich der Brand gegen 9.50 Uhr im Umkleidebereich der alten Sporthalle aus. Mit diesem Übersprung der Flammen im Gebäudeinneren verdoppelte sich das Volumen der Einsatzstelle schlagartig, und eingesetzte Kräfte mussten erneut durch weitere drei Züge aus der Samtgemeinde Amelinghausen, angefordert über die Kooperative Leitstelle Lüneburg, unterstützt und ergänzt werden.

In den Mittagsstunden waren alle Atemschutzgeräte tragenden Kameraden so oft im direkten Angriff gegen das Feuer eingesetzt worden, dass weitere PA-Träger benötigt wurden. Nun griff die KLL auf die Kräfte aus der Samtgemeinde Ostheide zurück. Barendorf, Bavendorf, Holzen, Reinstorf und Vastorf rückten zum Einsatzgeschehen aus.

Ein Halten der kleinen Halle war im Verlaufe der Bemühungen nicht möglich und ein kontrolliertes Herunternehmen der Dachdämmung durch das örtliche Bauunternehmen wurde eingeleitet. Nun konnten alle Glutnester direkt bekämpft werden, die Kräfte gezielter eingesetzt werden, was erstmalig gegen 16.30 Uhr dann das Abrücken eines Großteils der Einsatzkräfte ermöglichte.

Die Feuerwehr Embsen übernahm die Nachlöscharbeiten und wurde um 19 Uhr durch die frühzeitig zur Regenerierung, aus dem Einsatz gezogenen Wehren Kolkhagen und Barnstedt zur Brandwache abgelöst. Ein finaler, nächtlicher Schichtwechsel in der Brandsicherheitswache soll dann um 5 Uhr des Folgetages das geplante Einsatzende für die Freiwillige Feuerwehr Ilmenau ermöglichen.

 

An dem Einsatz waren die folgenden Feuerwehren beteiligt:

Eingesetzte Wehren:

  • Embsen
  • Oerzen
  • Kolkhagen
  • Deutsch Evern
  • Barnstedt
  • Melbeck
  • Südergellersen
  • Westergellersen
  • Reppenstedt
  • Lüneburg Mitte
  • Rettmer
  • Häcklingen
  • Oedeme
  • Amelinghausen
  • Raven
  • Barendorf
  • Bavendorf
  • Holzen
  • Reinstorf
  • Vastorf

Insgesamt waren 451 Einsatzkäfte vor Ort. Vier Feuerwehrleute wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. 

 

Foto: FF Ilmenau Foto: FF Ilmenau Foto: FF IlmenauFoto: FF Ilmenau