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Hansetag 2012: "Das Programm steht!"

Hansestadt, 23.02.2012 - Vieles ist auf den Weg gebracht, manches noch in Abstimmung - so in etwa lässt sich der aktuelle Stand für den Internationalen Hansetag 2012 in Lüneburg beschreiben, den Oberbürgermeister Ulrich Mädge gestern der Öffentlichkeit vorstellte. Im prall gefüllten großen Sitzungssaal der Industrie- und Handelskammer (IHK) informierte die Stadt über Pläne, Abläufe, Hindernisse und Termine vor und während der vier Festtage vom 28. Juni bis 1. Juli 2012.

"Das Programm steht", sagte Mädge und markierte damit gleich zu Beginn einen wichtigen Meilenstein bei den Vorbereitungen für das große Fest. Zwar sei noch nicht alles bis ins Detail geklärt, doch der Oberbürgermeister zeigte sich optimistisch, noch offene Punkte mit den zuständigen Dienststellen, öffentlichen und privaten Einrichtungen und Institutionen in der verbleibenden Zeit klären zu können.

Und es sind offenbar nicht Wenige, die gefragt werden wollen und müssen: Polizei, Feuerwehr, Sanitäts- und Rettungsdienste, Klinikum, Kirchen, Vereine und Verbände, Stadtreinigung und Umweltamt - alle seien betroffen und sollen eingebunden werden. "Die halbe Verwaltung wird zeitweise für die Veranstaltung tätig sein", sagte Mädge, und bat schon mal vorsorglich um Nachsicht, "falls in dieser Zeit mal die eine oder andere Arbeit in der Verwaltung liegen bleiben sollte".

"Hansetag ist gut angelegtes Geld"

Rund 1,1 Millionen Euro werde die Ausrichtung des Hansetags kosten. Davon, so Mädge, werde die Stadt 600.000 Euro übernehmen, der Rest werde durch Sponsoring und Standeinnahmen gedeckt. "Aber es ist gut angelegtes Geld", machte der Oberbürgermeister deutlich und verwies darauf, dass mit Gastronomie und Handel letztlich auch die Stadt von den vielen Tausend Gästen profitiere. Mit etwa 70 bis 80 Tausend Gästen pro Tag rechnet die Stadt derzeit.

Die Ausstrahlungskraft des Hansetags ist in der Tat beachtlich. Bereits jetzt sind sämtliche Hotels in Lüneburg für diese Zeit ausgebucht. Die Lüneburg Marketing GmbH  habe aber vorsorglich zusätzliche Bettenkontingente in Hamburg reserviert, sagte Mädge mit Blick darauf, dass die Anmeldefrist für die Hansestädte zur Teilnahme erst am 20. April ende.

Bis zu diesem Zeitpunkt müssen sich auch diejenigen noch gedulden, die sich mit einem eigenen Projekt zur Teilnahme am Hansetag beworben haben. "Wir müssen den Stichtag abwarten, da wir erst dann genau wissen, wie und wie viele der angemeldeten Hansestädte sich einbringen wollen", erläuterte Joachim Scheunemann, Leiter des "Projektbüros Hansetag", das seitens der Stadt für die Koordination der Veranstaltung zuständig ist. Von den 176 Hansestädten haben sich bis jetzt 90 Städte angemeldet, die Stadt rechnet mit bis zu 150 Anmeldungen.

Kulturprogramm auf acht Bühnen

Die offizielle Eröffnungsveranstaltung, so Scheunemann, wird am Abend des 28. Juni auf einer Bühne Am Sande stattfinden. Da dieser Platz nur rund 10.000 Personen aufnehmen kann, soll die Veranstaltung per Videoübertragung auch auf dem Markt mitverfolgt werden können.

Insgesamt sind acht Bühnen im Innenstadtbereich vorgesehen, auf denen das Kulturprogramm während der vier Tage gezeigt wird. Die Hansestädte selber präsentieren sich auf dem "Hansemarkt" vor dem Rathaus und in den angrenzenden Straßen.

Auch die westliche Altstadt ist mit dem Handwerkermarkt, der vom Arbeitskreis Lüneburger Altstadt ausgerichtet wird, in das Geschehen eingebunden, ebenso der Bereich um den alten Hafen, der zur Zeit ausgebaggert wird, um auch Traditionsseglern die Teilnahme am Hansetag zu ermöglichen.

Umfangreiches Kirchenprogramm

Die Kirchen sind traditionell wichtiger Bestandteil des Hansetags. Hierfür wird ein eigenes Kirchenkonzept erarbeitet. In den Innenstadtkirchen St. Johannis, St. Michaelis und St. Nicolai werden täglich Veranstaltungen und Konzerte stattfinden,  jeweils eine der Kirchen wird bis 23 Uhr mit einem besonderen Thema für Gäste geöffnet sein. Am 1. Juli, dem letzten Tag der Veranstaltung, wird Am Sande ein ökumenischer Gottesdienst stattfinden.

Ähnlich wie beim Stadtfest wird der Innenstadtbereich in weiten Teilen für den Autoverkehr gesperrt werden. Bereits 14 Tage vor der Veranstaltung wird mit den Vorbereitungen vor Ort begonnen, entsprechende Einschränkungen sind für Handel und Verkehr zu erwarten. Auch der Bahnhofsvorplatz soll dann beräumt werden, um die anreisenden Gästen würdig empfangen zu können.

Einheitliche Blumenkübel für die Stadt

Verschönerungsarbeiten in der Stadt lehnte der Oberbürgermeister aber ab. "Ich will keine perfekte Stadt präsentieren", sagte Mädge und kündigte an, dass, sofern bis dahin keine andere Lösung gefunden sei, auch einige Denkmale mit Zaun stehen bleiben müssten. Um das Outfit der Stadt aber doch ein wenig der Bedeutung der Veranstaltung anzupassen, sollen die Lüneburger Bürger gebeten werden, ihre Häuser und Fassaden einheitlich mit Blumen und Blumenkübeln zu versehen. Ein entsprechendes Schreiben mit näheren Informationen soll dazu vom Verein "Lüneburger Citymanagement" in den nächsten Wochen an die Lüneburger Haushalte verschickt werden.

Für die anreisenden Gäste hat die Stadt rund 3.800 Parkplätze in der Theodor-Körner-Kaserne angemietet, weitere 1.000 Plätze im angrenzenden Industriegebiet. Zusätzlich sollen nochmals 3.000 Parkplätze im Industriegebiet Bilmer Berg dazu kommen, hier ist die Stadt noch in Verhandlungen. Kostenlose Bus-Shuttle werden die Gäste in die Innenstadt bringen. Auch die Sülzwiesen und die örtlichen Parkhäuser können natürlich genutzt werden. Außerdem werden derzeit Gespräche mit der Metronom-Eisenbahngesellschaft und den ÖPNV-Betreibern geführt, um Sonderzüge bereitzustellen und Fahrpläne auch an die abendlichen Veranstaltungstermine anzupassen.

Mittels Webcams - also Videoüberwachung -, die im Innenstadtgebiet  aufgestellt werden sollen, will die Stadt die Lage im Blick behalten. Dies sei wichtig für die Sicherheit, betonte Mädge.

Aufgreifen will die Stadt eine Anregung aus dem Publikum. So soll nach Möglichkeit auf das Vergeben von "Knöllchen" an falschparkende Gäste des Hansetags verzichtet werden. Statt dessen, so die Anregung, sollte man vielleicht mit einem freundlichen Schreiben auf die Situation hinweisen. "Behinderungen", so Mädge, "werden aber nicht geduldet."

Weitere Informationen zum Hansetag 2012 gibt es unter www.hansetag2012.de.