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Neuer Anlauf ohne Vor-Entscheidung

CDU-Kreisverband wählt heute Abend Nachfolger für zurückgetretenen Stefan Schulz 

Lüneburg, 16.05.2022 - Wenn im Herbst die Kandidaten zur Landtagswahl in Niedersachsen antreten, sollte eigentlich auch Stefan Schulz dabei sein. Der Melbecker hatte im Januar das Rennen bei der Nominierung eines CDU-Kandidaten für den Wahlkreis Lüneburg-Land gemacht, sein Mandat aus gesundheitlichen Gründen vor sechs Wochen aber überraschend zurückgegeben. Heute Abend muss der CDU-Kreisverband deshalb erneut wählen, zwei Bewerber treten bislang an. Eine Empfehlung wollte der Vorstand dieses Mal nicht geben.

Jörn Schlumbohm aus Ehlbeck und Gunther von Mirbach aus Adendorf haben ihren Hut in den Ring geworfen, beide keine Unbekannten in der CDU. Schlumbohm war schon in der vorangegangenen Runde im Wahlkreis Lüneburg-Land (Samtgemeinden Amelinghausen, Bardowick, Gellersen, Ilmenau und Scharnebeck) angetreten, dort aber Stefan Schulz unterlegen. Gunther von Mirbach kandidierte bereits für den Wahlkreis Lüneburg (Adendorf, Lüneburg und Samtgemeinde Ostheide), dort aber machte Anna Bauseneick das Rennen.

Die Wahl von Schulz und Bauseneick im Februar hatte, wie zu hören war, erheblichen innerparteilichen Missmut ausgelöst. Denn für beide hatte der Kreisvorstand vorab eine Empfehlung ausgesprochen, fünf der insgesamt sieben angetretenen Bewerber hatten daraufhin das Nachsehen. Der Kreisvorsitzende Felix Petersen mochte an dem Vorgehen indes nichts Problematisches erkennen, schließlich werde die Wahl ja letztlich von den Mitgliedern getroffen, wie er damals erklärte (LGheute berichtete).

◼︎ Diesmal ohne Wahl-Empfehlung

Auf eine Wahl-Empfehlung für einen der beiden heute antretenden Kandidaten wurde indes verzichtet. Petersen begründete dies mit der zeitlichen Enge zwischen Bekanntwerden der Schulz-Absage und der heutigen Aufstellungsversammlung. Letztlich hätten die Kandidaten nur zehn Tage Zeit gehabt, sich auf ihre Kandidatur vorzubereiten, eine gesonderte Präsentation vor dem Kreisvorstand sei da nicht mehr machbar gewesen.

Einer, der damals selbst von der Empfehlung betroffen war und bei der Wahl dann auch durchs Rost fiel, war Eckhard Pols. Auf eine erneute Kandidatur am heutigen Abend aber wolle er verzichten, "es ist ja auch nicht der Wahlkreis, in dem ich wohne", sagte er gegenüber LGheute. Seine Unterstützung gelte aber Jörn Schlumbohm, "als Landwirt kann er die Interessen der Region gut vertreten".

◼︎ Eckhard Pols will 2025 wieder antreten

Pols, der aktuell für die CDU im Lüneburger Stadtrat sitzt, hat seine Ambitionen auf ein Mandat außerhalb der Region dennoch noch nicht ganz aufgegeben. Er will bei der Bundestagswahl 2025 noch einmal antreten und rechnet sich dafür auch gute Chancen aus. "Man darf gespannt sein, welche Zustimmung die Ampel-Koalition dann noch hat, wenn sie denn überhaupt so lange noch hält", unkt Pols, der bereits drei Mal das Direktmandat für Berlin geholt hat, sich zuletzt aber überraschend dem Jung-Politiker Jakob Blankenburg (SPD) geschlagen geben musste.