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Bauseneick und Schulz sollen's bringen

CDU-Kreisvorstand präferiert Kandidaten für die Landtagswahl – Eckhard Pols kritisiert Verfahren als "nicht glücklich"

Anna Bauseneick soll bei der Landtagswahl im Oktober für die CDU im Wahlkreis "Lüneburg-Stadt" antreten. So sähe es jedenfalls der CDU-Kreisvorstand gern. Foto: LGheuteLüneburg, 06.01.2022 - Mit einer Neujahrsüberraschung geht die Lüneburger Kreis-CDU in den Landtagswahlkampf 2022. Wie der Kreisvorstand am Abend mitteilte, sollen Anna Bauseneick für den Wahlkreis "Lüneburg-Stadt" und Stefan Schulz für den Wahlkreis "Lüneburg-Land" für die Landtagswahl am 9. Oktober für die CDU in der Region antreten. Eckhard Pols, der bereits seine Kandidatur angekündigt hatte, lässt unterdessen offen, ob er weiter antreten will. 

Am 4. Januar hatten sich insgesamt sieben potenzielle Kandidaten den Mitgliedern des Kreisvorstandes vorgestellt. Für den Wahlkreis Land waren Katrin Pfeffer (54) aus Lüneburg, Jörg Schlumbohm (45) aus Ehlbeck, Dr. Marco Schulze (38) aus Neetze sowie Stefan Schulz (42) aus Melbeck angetreten, für den Wahlkreis Lüneburg-Stadt stellten sich Anna Bauseneick (31) aus Lüneburg, Gunter Freiherr von Mirbach (65) aus Adendorf und Eckhard Pols (59) aus Lüneburg vor.

Die Entscheidung des Kreisvorstands für eine "Präferenz" für Anna Bauseneick und Stefan Schulz sei aufgrund der "aus den Selbstpräsentationen der Kandidatinnen und Kandidaten gewonnen Eindrücke" gefallen, wie es hieß. Die Entscheidung darüber, wer für die CDU letztlich tatsächlich ins Rennen gehen wird, werden aber die in den jeweiligen Wahlbereichen wohnenden CDU-Mitglieder in zwei nach den Wahlbereichen getrennten Urwahlen am 14. Februar (Lüneburg-Land) und am 15. Februar (Lüneburg-Stadt) treffen. 

Für den Wahlbereich Elbe, zu dem aus dem Landkreis Lüneburg das Amt Neuhaus, die Stadt Bleckede und die Samtgemeinde Dahlenburg gehören, unterstützt der CDU-Kreisverband die Kandidatur des aktuellen Landtagsabgeordneten Uwe Dorendorf.

Anna Bauseneick, die zuletzt neu in den Lüneburger Stadtrat einzog, erklärte, die Region gewinne, "wenn sie kulturell und wirtschaftlich stark aufgestellt ist sowie Familien eine Perspektive bietet." Diese generationsübergreifenden Interessen möchte sie mit einer "starken, jungen Stimme im Landtag vertreten".

Stefan Schulz. Foto: CDUStefan Schulz, Schulleiter des Gymnasiums Oedeme, begründete seine Landtagskandidatur so: "Ich möchte etwas bewegen – für eine bessere, sachlichere und ehrlichere Politik in Niedersachen."

 

 

 

 

 

◼︎ Pols: "Kreisvorstand sollte neutral sein"

Eckhard Pols, der bereits im Vorfeld der Kreisvorstandssitzung seine Bewerbung für eine Landtagskandidatur angekündigt hatte (LGheute berichtete), äußerte sich enttäuscht über das Vorgehen des Kreisvorstands. "Ich finde das Verfahren so nicht glücklich", sagte er gegenüber LGheute. "Der Kreisvorstand sollte in dieser Frage neutral sein und das Verfahren lediglich moderieren." Eine Empfehlung durch den Vorstand komme einer Vorwegnahme gleich. "Mitglieder sollten aber völlig unvoreingenommen entscheiden."

Weiter bemängelt Pols, dass der Kreisvorstand Mitglieder aus dem gesamten Landkreis umfasse, "darunter auch aus Amelinghausen oder Dahlenburg, die aber doch mit der Kandidatenaufstellung in Lüneburg nichts zu tun haben". Der frühere Bundestagsabgeordnete und derzeitige Ratsherr hatte sich ebenfalls bei der Kandidatenrunde vorgestellt. Ob er weiter antreten werde, wolle er im Februar entscheiden. Dann findet die Aufstellungsversammlung mit der Nominierung der Kandidaten statt. "Und auch da kann noch jeder, der möchte, seinen Hut in den Ring werfen", bemerkte Pols. 

In den kommenden Wochen werden sich die potenziellen Kandidaten zunächst den Ortsverbänden vorstellen.