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Aufgelesen: Die Lützi-Show

Foto: LGheute13.01.2023 - "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" Was den einen das Dschungel-Camp, ist den anderen Lützerath. So muss man die Aktion verstehen, mit der sich Klima-Ikone Luisa Neubauer gestern schlammbeschmiert von Polizisten aus dem Protest-Dorf wegtragen ließ. Gut, dass zufällig gerade ein Pressefotograf in der Nähe war, der die professionelle PR-Aktion der 26-Jährigen umgehend in die Redaktionsstuben sendete. Unterdessen geht die "Lützi-Show" mit bunten Kletter- und Balanceeinlagen weiter. Und die Polizei?

Sie muss sich notgedrungen weiter für ein absurdes Theater instrumentalisieren lassen. Denn dass Lützerath geräumt würde, war von Beginn an allen klar – was die Protestler nicht davon abhielt, von ihrem Treiben abzulassen. Im Gegenteil, denn so viel Aufmerksamkeit konnte die Klima-Szene schon lange nicht mehr auf sich ziehen. Widerstandszenen gegen den Staat, der noch immer nicht willens ist, sämtliche Kraftwerke von heute auf morgen abzustellen, und Schlagstock bewaffnete Polizisten, die friedliebende Demonstanten wegtragen, kommen bei den Medien immer gut an. 

Gut auch, dass Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Gastprofessorin an der Lüneburger Uni noch rechtzeitig eine Studie vorgelegt hat, wonach die Braunkohle unter Lützerath doch nicht benötigt wird. So konnte gerade noch der Eindruck entschärft werden, dass alles nur Show ist. Ärgerlich nur, dass es Studien gibt, die das genaue Gegenteil behaupten.

Macht nichts, morgen kommt Greta, und die sagt schon, wo's lang geht: Follow the Science! – also der passenden.