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Auszeichnung fürs "Eichhörnchen"

Lüneburgs umstrittene Kletter-Aktivistin Cécile Lecomte erhält Ehrenpreis

Lüneburg, 17.12.2022 - Wie stellt man Menschen nach vorn, die vielleicht nichts Aufregendes zu berichten haben, dafür aber die eigenen Interessen gut verkaufen können? Man verleiht ihnen einen Preis. Das machen politische Stiftungen nicht anders als Journalisten-Verbände oder Umwelt-NGOs. Es schmälert nachlassende Wahrnehmung und sichert den knapper werdenden Nachwuchs. Nun hat Cécile Lecomte einen Preis bekommen. In Lüneburg ist sie keine Unbekannte. 

In der Kategorie "Besondere Anerkennung" hat Cécile Lecomte den diesjährigen Nuclear-Free Future Award erhalten, konkret für ihr jahrzehntelanges Anti-Atom-Engagement. So sieht es die Jury der preisgebenden Nuclear Free Foundation (NFF), eine Organisation, die von der ominösen Franz Moll-Stiftung getragen wird.

"Ohne das Engagement von Cécile Lecomte wäre die Anti-Atom-Bewegung in Deutschland deutlich schwächer und die internationale Dimension der Uranaufarbeitung in Deutschland weit weniger bekannt", urteilt die NFF-Jury laut Auskunft des Lüneburger Wohnprojekts "Unfug" – ein Lüneburger Wohn-Projekt am Waldfriedhof, in dem auch Lecomte engagiert ist. 

Cécile Lecomte hat den Widerstand in Lüneburg und im Wendland gegen die Castor-Transporte jahreĺang unterstützt und sich an spektakulären Kletteraktionen beteiligt. Viele Geschichten aus dem Widerstand gegen die Atommülltransporte ins Wendland hat sie in ihrem Buch "Kommen Sie da runter!" aufgeschrieben.

Noch immer ist Lecomte in und über Lüneburg hinaus aktiv, wenn auch inzwischen gesundheitlich stark eingeschränkt. In Lüneburg sorgte sie mit einem bizarren Schrei-Auftritt in der Sitzung des Lüneburger Stadtrats für Befremden. Damals ging es um die Zukunft des baurechtlich umstrittenen Wohnprojekts "Unfug" an der Konrad Adenauer Straße in Lüneburg. 

"Ich freue mich darüber, dass mein Engagement gewürdigt wird und hoffe in erster Linie, dass der Preis helfen wird, Anti-Atom-Positionen effektiver in die Öffentlichkeit zu tragen und Menschen für den Anti-Atom-Widerstand zu motivieren", sagte Cécile Lecomte zu dem Ehrenpreis.