header

Das Verlassen der Herrenhäuser

Lüneburg, 08.03.2013 - Am 6. Oktober 1939 deutete Adolf Hitler in einer Rundfunkansprache erstmals öffentlich die Rückführung der deutschen Minderheiten aus dem östlichen Europa ins Deutsche Reich an. Knapp 65.000 Deutschbalten aus Estland und Lettland verließen daraufhin ihre Heimat. Sie wurden bis Ende Dezember 1939 überwiegend in die nach der deutschen Okkupation Polens neugegründeten Reichsgaue "Wartheland" und "Danzig-Westpreußen" umgesiedelt. In einem Vortrag des Ostpreußischen Landesmuseums am 14. März will der Osteuropahistoriker Eike Eckert die Beweggründe der Deutschen beleuchten, ihre Heimat zu verlassen.

Welche Rolle spielte die NS-Lebensraumpolitik für die Umsiedlungen? Wie erlebten sie selbst die Kriegsjahre bis zur Flucht 1945? Der Vortrag will sowohl die Hintergründe der Umsiedlung ausleuchten als auch den Vorgang selbst und die Lebensverhältnisse vor Ort.

Eike Eckert, ist Osteuropahistoriker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ostpreußischen Landesmuseum Lüneburg. Er ist einer der Kuratoren der aktuellen Ausstellung "Glanz und Elend" und für die Konzeption der neuen deutschbaltischen Museumsabteilung zuständig.

Der Vortrag beginnt um 19 Uhr und ist Teil der wissenschaftlichen Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung "Glanz und Elend. Mythos und Wirklichkeit der Herrenhäuser im Baltikum", die noch bis 14. April 2013 im Ostpreußischen Landesmuseum gezeigt wird.