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Neue Streuobstwiese füllt sich

Große Pflanzaktion in Kaltenmoor - 41 Obstbäume gesetzt

Lüneburg, 27.04.2014 - Mehrere Dutzend Lüneburger trafen sich gestern Morgen bei strahlendem Sonnenschein zur gemeinsamen Pflanzaktion auf der neu angelegten Streuobstwiese in Kaltenmoor. Insgesamt 41 Obstbäume - und zwar 16 Apfel-, 10 Pflaumen-, 6 Birnen-, 6 Süßkirsch- und 3 Sauerkirschbäume - kamen in die Erde. Der frühere Bürgermeister Helmut Muhsmann hatte die Idee, die über das Viertel und die Stadtgrenze hinaus auf enormes Interesse stieß.

Muhsmann, selbst Spender von gleich zehn Bäumen, dankte Oberbürgermeister Ulrich Mädge, „dass er die Idee so spontan aufgegriffen und unterstützt hat“. Mädge, der privat eine Süßkirsche spendete und vor Ort einpflanzte, erläuterte die Beteiligung der Stadt: "Streuobstwiesen bieten Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebensraum und helfen die Artenvielfalt zu schützen." Da die Nachfrage, sich an Streuobstwiesen als Spender mit zu beteiligen, anhaltend hoch sei - aus der ursprünglich einen geplanten Wiese wurden im Nu zwei - schaue sich die Verwaltung bereits nach einer weiteren geeigneten Fläche um.

Beim Pflanzen der Bäume mit den teils klangvollen Namen verrieten einige der Aktiven ihre teils ganz verschiedenen Gründe, an der Wiese mitzupflanzen: Imme von Schnakenburg und ihr Mann Günter etwa haben sich einen "James Grieve“ ausgesucht zum Andenken an die kürzlich verstorbene Mutter. Für den Bürgerverein Lüneburg ist Mitmachen Ehrensache, ein "Celler Dickstiel“ (Apfel) war mit vielen Händen schnell eingepflanzt, Vorsitzender Rüdiger Schulz: "Da dürfen wir nicht fehlen“.

Genauso sehen es Kaltenmoors Bürgervertreter, die sich mit Quartiersmanager Nehring zu einem "Astramel“ (Apfel) zusammengetan haben, Bürgervertreter Werner Pietrzyk meint: "Das ist gut für die Allgemeinheit, und bei meiner Blumenaktion neulich hat das doch auch toll geklappt.“

Wolfgang Gentsch, erster Rektor der ehemaligen Hauptschule Kaltenmoor, und Heiko Dierks, letzter Konrektor dort, wollen mit einem "Hadelner Rotfrance“-Apfelbaum an ihre Schule erinnern, die inzwischen in der Integrierten Gesamtschule aufgegangen ist. Petra Redder, Lehrerin ebendort, hatte zwar keinen eigenen Baum zum Spenden mehr abbekommen, half aber gern beim Pflanzen - vor allem auch, da sie ab Mitte Mai mit einer Arbeitsgruppe der sechsten Klassen die Streuobstwiese mitbetreuen möchte. Die kleine Jana Rohde freut sich schon auf die ersten Süßkirschen, die sie gemeinsam mit ihren Eltern und Hund Loki ernten geht. Mama Luise Rohde hatte von der Aktion in der Zeitung gelesen, Verwandte wurden auf einen finanziellen Zuschuss zum Baum als Geschenktipp hingewiesen.

Bis zur Ernte allerdings werden sich alle noch ein wenig gedulden müssen. Gärtnermeister Oliver-Martin Freese erläutert: "Die Bäume müssen jetzt erst einmal das Anpflanzen verdauen, wir machen nächste Woche einen Anpflanz-Rückschnitt, aber ab dem zweiten oder dritten Jahr kann die Ernte losgehen."

 

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