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Aus für die "Roten Rosen"?

Telenovela könnte Kostendruck in der ARD zum Opfer fallen 

Seit 2006 werden die "Roten Rosen" in Lüneburg produziert. Foto: LGheute Lüneburg, 12.08.2021 - Für die in Lüneburg produzierte ARD-Telenovela "Rote Rosen" könnte Ende 2022 Schluss sein. Das geht aus einem Interview hervor, dass die Programmzeitschrift "Hör Zu" mit der neuen ARD-Programmdirektorin Christine Strobl geführt hat, wie das Medienmagazin DWDL.de berichtet. Eine endgültige Bestätigung für das Ende der seit 2006 laufenden Serie wollte sie aber noch nicht abgeben.

Zur Begründung für ein mögliches Aus der "Roten Rosen" sagte Strobl dem Bericht zufolge, es sei richtig, dass Geld für weitere Produktionen fehle. Und weiter: "Momentan sind wir auf der Suche nach Lösungen finanzieller Natur, aber auch nach Ersatzprogrammen." 

Bislang seien 3.390 Episoden von der Serie gesendet, wie das Magazin weiter berichtet. Laut DWDL.de kostet die Produktion einer Episode rund 75.000 Euro, bei zwei Staffeln, für die jeweils grünes Licht gegeben wird, kommt das Magazin auf etwa 30 Millionen Euro. Doch das Geld allein scheint für Strobl nicht das einzige Kriterium für einen Stopp zu sein. "Wir haben exzellente Inhalte, aber noch keine richtige Antwort auf die Frage, was wir brauchen, um auch jüngere Zielgruppen zu erreichen", wird die Programmdirektorin aus dem "Hör Zu"-Interview zitiert. 

Allerdings sind die Einschaltquoten mit 11,9 Prozent im aktuellen Jahresdurchschnitt nicht mehr so hoch wie zu Spitzenzeiten. "Rote Rosen"-Produzent Jan Diepers sieht dennoch verhalten optimistisch in die Zukunft. Die Serie gehöre zu den beliebtesten ARD-Sendungen, die in der Mediathek abgerufen werden. Auch die Einschaltquote sei zuletzt wieder gestiegen. Außerdem sei er es gewohnt, jedes Jahr um eine Verlängerung zu kämpfen.

Neben den "Roten Rosen" steht auch die Telenovela "Sturm der Liebe" auf dem Prüfstand, wie DWDL.de weiter berichtet. Jan Diepers will sich mit einem Aus seiner Serie aber noch nicht abfinden. Die Studio Hamburg Serienwerft, dessen Geschäftsführer Diepers ist und die die "Roten Rosen" in Lüneburg produziert, werde auch über 2022 hinaus "mit großem Vorlauf die Geschichten für 2023 planen". Mit einer endgültigen Entscheidung rechne Diepers erst im kommenden Jahr.

Und der "Rote Rosen"-Produzent hat noch ein weiteres Argument. Er könne sich nicht vorstellen, "dass die ARD das Feld von täglichen Serien künftig komplett RTL überlassen möchte", sagte Diepers gegenüber DWDL.de