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"Kirchliches Leben ist den Zahlen nach stabil"

Superintendentin Schmid zieht Bilanz auf dem Kirchenkreistag - Fusion der Diakonieverbände Lüneburg/Bleckede und Uelzen soll kommen

Hansestadt, 21.11.2012 - Als "höchst vital und lebendig" bezeichnete Superintendentin Christine Schmid die Arbeit im Kirchenkreis Lüneburg. Auf dem Kirchenkreistag am 14. November dankte sie den rund 80 Mitgliedern des Kirchenkreistags sowie dem Vorsitzenden Detlev Saffran für "den Dienst der letzten 6 Jahre, für eine offene und loyale Zusammenarbeit". Mit der Neuwahl der Kirchenvorstände in diesem Jahr wird sich auch der Kirchenkreistag, das sogenannte Kirchenparlament, neu zusammensetzen. Im Januar 2013 wollen die neuen Mitglieder in einer ersten Sitzung zusammenkommen.

Superintendentin Schmid überreichte Mitgliedern, die sich bereits länger als 18 Jahre ehrenamtlich im Kirchenkreis engagiert und wegweisende Entscheidungen mitgetroffen haben, eine weiße Rose. Mit 39 Jahren ist Wilhelm Bartels am längsten dabei. "Es hat mir viel Freude gemacht und mein Leben insgesamt sehr bereichert", sagte Bartels.

Bei der letzten gemeinsamen Sitzung standen unter anderem die Haushaltsplanung für das kommende Jahr und Beschlüsse, darunter auch die Fusion des Diakonieverbandes Lüneburg - Bleckede mit den diakonischen Einrichtungen des Kirchenkreises Uelzen - auf der Sitzungsordnung. Mit einem eindeutigen Votum für den Zusammenschluss wird Geschäftsführer Gabriel Siller nun die letzten Vorbereitungen treffen, damit ab dem 1. Januar 2013 der Diakonieverband Nordost Niedersachsen seine Arbeit aufnehmen kann. "Ein wichtiger Schritt zu einer konkurrenzfähigen Diakonie in unserer Region", sagte er erfreut.

Superintendentin Schmid bescheinigte der Diakonie ein hartes Jahr 2012 wegen der Einsparungen, aber auch ein Jubeljahr wegen der beschlossenen Fusion, dem anstehenden Spatenstich zum neuen "Familienzentrum plus" und der Jubiläumsfeier von vier diakonischen Einrichtungen.

Bei ihrem Rückblick auf das Kirchenjahr 2011 hob Schmid die 611 Taufen hervor, "20 mehr als im letzten Jahr, was sicher auch auf die erfolgreichen Tauffeste zurückzuführen ist." Die Anzahl der Konfirmierten sei mit 712 konstant geblieben, die Trauungen hätten zugenommen und auch der Gottesdienstbesuch sei mit 33.576 Besuchern im Jahr erfreulich stabil, so die Superintendentin. Anders als oft vermutet, seien die Zahlen dort nicht rückläufig.

113 Kircheneintritten stünden zwar immer noch 433 Austritte gegenüber, dennoch bezeichnete Schmid dies als eine insgesamt positive Entwicklung, da das Verhältnis von Eintritten zu Austritten in der Vergangenheit stets deutlich schlechter gewesen sei. "Mein Fazit: Kirchliches Leben ist den Zahlen nach stabil, und bei weniger gewordenem Personal wird große Arbeit mit persönlichem Engagement geleistet", sagte Christine Schmid. Angesichts der Einsparungen im Personalbereich und räumlich größer werdenden Pfarrgemeinden sei das bemerkenswert. Zugleich appellierte sie an die Mitarbeitenden, ihre eigenen Grenzen im Blick zu behalten.

Superintendentin Schmid ging auch auf die kirchlichen Aktivitäten während des Hansetags ein, der im Juni in Lüneburg stattfand. "Die Eventisierung der Gesellschaft macht sich auch bei uns bemerkbar", sagte sie. So hätten die kirchlichen Aktivitäten während und im Vorfeld des Hansetags große positive Resonanz gehabt. Der Gottesdienst auf dem Sand, die Kirchen in der Innenstadt und die "Salzgärten" hätten viele Menschen neu angesprochen. Die Wandelkirche St. Johannis habe zudem zahlreiche Impulse für zukünftige Raumgestaltung in Kirchen gegeben, und die vielen Gastchöre hätten die internationale Begegnung bereichert.