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Wechsel am Lüneburger Theater

Intendant Hajo Fouquet geht nach Spielzeitende 2023/24 – Nachfolge offen 

Hajo Fouquet. Foto: Landkreis LüneburgLüneburg, 31.03.2023 - Am Lüneburger Theater steht eine gewichtige Änderung an. Der Intendant des Drei-Sparten-Hauses, Hajo Fouquet, wird seine Aufgaben zum Ende der Spielzeit 2023/24 abgeben und den Ruhestand antreten. Wie der Landkreis am Mittag informierte, hat Fouquet seine Entscheidung heute gemeinsam mit der kaufmännischen Geschäftsführerin Raphaela Weeke in einer Versammlung im Theater bekannt gegeben.

"Seit 2010 hatte ich die Möglichkeit, die Geschicke des Theaters maßgeblich mitzubestimmen – das war mir eine Ehre und eine große Freude", sagt Hajo Fouquet. "Bis zur Corona-Pandemie ist es uns gemeinsam gelungen, das künstlerische Niveau und die Zuschauerzahlen stetig weiterzuentwickeln, es gab beinahe eine Theater-Euphorie in Lüneburg."

Die weiter schwierige finanzielle Lage stelle das Haus vor große Herausforderungen, so Fouquet weiter. Er werde seine Kenntnis und Erfahrung im Dialog mit den Trägern und dem jüngst beschlossenen externen Beratungsunternehmen einbringen. Die kommende Spielzeit 2023/24 werde "entscheidend", bis Ende 2023 brauche das Theater einen neuen Vertrag mit dem Land. "Mein Wunsch: Das Theater Lüneburg unverändert hinterlassen zu dürfen." Danach sei es Zeit, die Bühne in neue Hände zu geben: "2024 werde ich 68 Jahre alt – ein gutes Alter für einen neuen Lebensabschnitt", so Fouquet.

Über seine Nachfolge wollen sich der Landkreis Lüneburg und die Hansestadt Lüneburg als die beiden Gesellschafter in ihren Gremien zeitnah abstimmen. "Egal wer es wird – seien Sie sicher, die Übergabe wird konstruktiv, wohlwollend und offen sein. Ich bin bereit, jede gewünschte Unterstützung zu geben", betont Fouquet. Die Verantwortlichen für das Theater hätten viel bewegt in den letzten Jahren, so sein Fazit. Nun komme der Moment, die Möglichkeit zu eröffnen, neue Wege zu gehen und neu zu denken.

"Hajo Fouquet habe ich als kompetenten und leidenschaftlichen Kämpfer für das Theater Lüneburg kennengelernt", sagt Landrat Jens Böther. "Seine Expertise weiß ich sehr zu schätzen. Die Zusammenarbeit mit ihm und Raphaela Weeke ist vertrauensvoll und konstruktiv – und das wird ganz bestimmt bis zu seinem Ausscheiden im Sommer 2024 auch so bleiben."

Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch ergänzt: "Ich schätze Hajo Fouquet sehr dafür, wie er das Theater als Kultur- und Bildungsleuchtturm für die Region gestaltet hat. Wir werden uns als Gesellschafter dafür einsetzen, dass das Haus in seinem Sinne weitergeführt wird. Die Kreativität und Beherztheit, die die bisherige Führung auszeichnet, wollen wir uns auch künftig erhalten."

"Als Vorsitzender des Aufsichtsrates und begeisterter Theater-Gänger bedaure ich den Schritt von Hajo Fouquet sehr. Es ist nun der Auftrag der Aufsichtsratsmitglieder und mir, zügig einen Vorschlag für eine Nachfolge zu erarbeiten", ist sich Ingo Götz als Sprecher des Aufsichtsgremiums der anstehenden Herausforderung bewusst.

Der Zeitplan für eine Nachfolge-Regelung von Hajo Fouquet ist eng getaktet, denn die Gesellschafter wollen schnell Planungssicherheit schaffen: Der Aufsichtsrat des Theaters Lüneburg tagt in einer Sondersitzung am 14. April und wird über das weitere Verfahren zur Nachbesetzung beraten. 

Böther und Kalisch betonen, das Theater "in den kommenden Monaten und Jahren auch finanziell wieder auf feste Füße" zu stellen. Mit der Fouquet-Nachfolge und der kaufmännischen Geschäftsführerin Raphaela Weeke müssten neue Wege für die wichtige Kultureinrichtung gefunden werden. Aktuell arbeitet eine externe Beratungsgesellschaft an Vorschlägen, die dann nach den Sommerferien als Grundlage für die weiteren Beratungen in den Gremien dienen sollen.