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Bescherung im TZH - 11 Millionen für das Handwerk

Hansestadt, 20.12.2011 - Vorweihnachtliche Freude kam gestern im Technologiezentrum der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade (TZH) auf. Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann war zu Gast und überreichte Fördergeldbescheide des Landes. Die Mittel sollen für große Projekte der Aus- und Weiterbildung am Standort Lüneburg eingesetzt werden. Insgesamt sind Investitionen in Höhe von mehr als 11 Millionen Euro geplant.

Kammer-Präsident Rolf Schneider und Kammer-Hauptgeschäftsführer Norbert Bünten zeigten sich sichtlich erfreut. „Wir sind sehr dankbar für diese finanziellen Zuwendungen“, so Schneider und Bünten. „In diesem konkreten Fall tragen sie maßgeblich zum Erhalt und Ausbau der Ausbildungsqualität im TZH bei.“

8,4 Millionen für neues Werkstattzentrum

Ein Großteil der Fördergelder ist für die Technologische Lehrlingsqualifizierung vorgesehen. Am Standort Lüneburg soll eines der sechs Werkstattzentren durch einen Neubau ersetzt werden. Das gesamte Investitionsvolumen hierfür beträgt ca. 8,4 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen beteiligt sich daran mit einer Fördersumme von ca. 2,5 Millionen Euro, 5 Millionen Euro wird das Bundesinstitut für Berufsbildung übernehmen. Der Eigenanteil der Kammer beläuft sich auf 850.000 Euro.

Schwerpunktmäßig werden in diesem Werkstattzentrum überbetriebliche Ausbildungslehrgänge in den Gewerken Metall, CNC, Elektronik, Kfz und Landmaschinentechnik durchgeführt. Mit etwa 4.000 Lehrgangsteilnehmern im vergangenen Jahr ist dieses Werkstattzentrum das größte und wichtigste des TZH Lüneburg.

Bei dem Neubau wird im Rahmen des Gesamtenergiekonzeptes der Kammer besonderer Wert auf einen möglichst geringen Energieverbrauch gelegt. Dieser soll mindestens 20 Prozent unter den Maßgaben der zurzeit gültigen Energieeinsparverordnung liegen. Im Zusammenhang mit der Neubaumaßnahme sollen darüber hinaus weitere Maßnahmen eines Gesamtenergiekonzeptes für den TZH-Standort umgesetzt werden. Das Konzept wurde im Auftrag der Handwerkskammer im Jahr 2011 erarbeitet, um einen Überblick über mögliche Energieeffizienzmaßnahmen zu erhalten. Unter anderem soll ein Blockheizkraftwerk in die Energieversorgung einbezogen werden, dass bis zu 60 Prozent des Jahresbedarfs an Wärmeerzeugung und bis zu 40 Prozent der benötigten Energie erzeugen kann.

3,3 Millionen für bessere Ausstattung und Werkstattneubau

Der zweite mit Fördergeldern versehene Investitionsbereich in der Technologischen Lehrlingsqualifizierung ist die Modernisierung der Ausstattung. Von den dort zu investierenden fast 800.000 Euro übernimmt das Land 30 Prozent. Die Gelder sollen unter anderem in die Bereiche Kfz (rund 250.000 Euro), Metall/CNC (rund 130.000 Euro) und Landmaschinentechnik (rund 90.000 Euro) fließen.

Einen großen Entwicklungsschritt nach vorne erfährt auch das bundesweite Kompetenzzentrum für Nutzfahrzeug- und Landmaschinentechnik der Handwerkskammer. Hier soll eine 520 Quadratmeter große Schulungswerkstatt für ca. 2,5 Millionen Euro errichtet werden, um vorhandene Engpässe beheben zu können. Die Finanzierung teilen sich das Land mit 30 Prozent, der Bund (genauer das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) mit 60 Prozent und die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade mit zehn Prozent.

„Die hohe Nachfrage nach Meistervorbereitungslehrgängen im Land- und Baumaschinenmechanikerhandwerk sowie die Zunahme neuer fachspezifischer Lehrgänge macht diese Erweiterung unbedingt notwendig“, sagte Norbert Bünten. Allein im kommenden Jahr seien drei Meistervorbereitungslehrgänge mit jeweils 40 Teilnehmern geplant.