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Kommt Kant nach Lüneburg?

Ostpreußisches Landesmuseum soll Bestände des Museums Königsberg aufnehmen – Berlin gibt eine Million Euro frei

Das Ostpreußische Landesmuseum in der Ritterstraße wird gegenwärtig erweitert und soll eine Deutsch-Baltische-Abteilung bekommen, in die auch Bestände des früheren Königsberger Museums aufgenommen werden könnten. Foto: LGheuteLüneburg, 15.11.2015 - Lüneburg kann in seiner mehr als tausendjährigen Geschichte bereits auf einige Persönlichkeiten der Zeitgeschichte zurückblicken. Mit einem der bekanntesten und bedeutendsten deutschen Denker aber könnte es sich nun posthum schmücken: mit dem aus Königsberg stammenden Philosophen Immanuel Kant. Nach Informationen des CDU-Bundestagsabgeordneten Eckhard Pols hat Lüneburg gute Aussicht, dass große Bestände des Museums Königsberg ins hier beheimatete Ostpreußische Landesmuseum kommen.

"Das Museum Königsberg mit Sitz in Duisburg muss seine Räumlichkeiten räumen. Große Bestände, vor allem in Verbindung mit dem aus Ostpreußen stammenden Immanuel Kant, einem der wohl bedeutendsten Philosophen Deutschlands und Europas, sollen ihren Platz im neuen Anbau des Ostpreußischen Landesmuseums finden", teilt Pols mit. Gemeinsam mit der zuständigen Abteilung der Kulturbeauftragten der Bundesregierung sei die CDU-Arbeitsgruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten gegenwärtig dabei, die Bestände des Museums Königsberg nach Lüneburg ins Ostpreußische Landesmuseum zu holen.

Die Pläne stünden im Zusammenhang mit einer weiteren erfreulichen Nachricht aus Berlin: So soll das Ostpreußische Landesmuseum (OL) für das kommende Jahr eine zusätzliche Förderung von 1 Million Euro erhalten. Dies sei in der sogenannten Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses beschlossen worden. Die zusätzliche Förderung sei zweckgebunden für die neue Dauerausstellung des Museums in der Verbindung Ostpreußens mit einer neuen Deutsch-Baltischen-Abteilung.

Darüber hinaus seien Pols zufolge weitere 47.000 Euro für ein Projektvorhaben des OL in Aussicht gestellt. Mit diesem Geld soll die Stelle eines Wissenschaftlers finanziert werden, die ansonsten zum Ende dieses Jahres wegfallen würde. "Dem Finanzierungsschlüssel 70 Prozent Bund, 30 Prozent Land Niedersachsen entsprechend muss das Land Niedersachsen hier noch Mittel zur Kofinanzierung bereitstellen", erklärt Pols.

Die Bestände des Museums Königsberg werden "die Kulturszene in Lüneburg stark bereichern, eine Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinaus entwickeln und auch international wissenschaftlich bekannt machen“, ist sich Pols sicher. Er hoffe nun, dass auch die rot-grüne Landesregierung in Hannover ihre Verantwortung wahrnehmen werde.