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Faszinierende Welt des Bernsteins

Sonderausstellung im Ostpreußischen Landesmuseum

Vor tausenden von Jahren vom Harz umschlossen: eine in Bernstein erhaltene Gitterwanze. Foto: M. Kobbert PressefotoLüneburg, 21.11.2016 - Bernstein ist ein faszinierendes Naturprodukt, das sich der Mensch seit tausenden von Jahren für viele Anwendungen zunutze gemacht hat. Immer neue Märkte tun sich auf und treiben die Preise in die Höhe – das "Gold der Ostsee" ist bald wörtlich zu nehmen. Bernstein gewährt aber auch einzigartige Einblicke in eine ferne Vergangenheit. Im Frühtertiär wurden Insekten und andere kleine Tiere vom Harz umschlossen und so für Jahrmillionen konserviert. Eine Sonderausstellung im Ostpreußischen Landesmuseum widmet sich jetzt dieser faszinierenden Bernstein-Welt.

Erst nach einer Million Jahren ist die chemische Umwandlung des Harzes so weit abgeschlossen, dass man von Bernstein spricht. Kleine Insekten und Spinnentiere sind die häufigsten im Bernstein erhaltenen Lebewesen. Ihr zumeist völlig unverändert erhaltenes Außenskelett lässt sie uns fast wie lebendig, wie im Augenblick ihres Todes festgehalten erscheinen. So lag es nah, sich auch über das Innere der konservierten Tiere Gedanken zu machen – die faszinierende Idee des Hollywood-Films "Jurassic Park" war geboren. Kein anderes Medium liefert so authentische Einblicke in die Kleintierfauna vor Jahrmillionen wie Bernstein.

"Baltischer Bernstein“ kommt vor allem im Ostseeraum und in Mitteleuropa vor, sein Hauptvorkommen ist an der ostpreußischen Samlandküste, heute im russischen Kaliningrader Gebiet. Er entstand während einer Zeit von 20 Millionen Jahren, die bis 55 Millionen Jahre zurückreicht, und ist der häufigste Bernsteintyp. Fast überall auf der Welt ist mittlerweile Bernstein gefunden worden, der von ganz anderen Pflanzen als der Baltische stammt und sehr viel jünger oder sehr viel älter sein kann, welcher dann durchaus in der erdmittelalterlichen Saurierzeit entstand.

Ungemein beeindruckend sind die Zahl und Vielfalt der bislang gefundenen organischen Reste im Bernstein. Sie reichen von Blättern und Blüten über Federn und Säugetierhaaren bis hin zu fast vollständigen kleinen Reptilien.

Die Ausstellung präsentiert eine große Zahl und spektakuläre Vielfalt gut erhaltener Kleinlebewesen aus den Sammlungen des Staatlichen Naturhistorischen Museums Braunschweig, das die Präsentation erarbeitete, vor allem aber aus denen bedeutender privater Sammler. Sie liefert einen hervorragenden Einblick in das Ökosystem eines oft "Bernsteinwald" genannten subtropischen Lebensraums lange vor unserer Zeit. Familienfreundlich: Mit einem an der Kasse kostenlos erhältlichen Entdeckerquiz können Kinder ab 8 Jahren die Bernsteinausstellung selbstständig erforschen.

Die Ausstellung wird am Donnerstag 24. November, mit einer Vernissage ab 18.30 Uhr eröffnet, der Eintritt ist frei. Zur Eröffnung gibt es Grußworte von Museumsdirektor Dr. Joachim Mähnert und Dr. Kathrin Höltge, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, sowie zwei Redebeiträge: "Bernstein – Gold der Ostsee" (Dr. Christoph Hinkelmann, Ostpreußisches Landesmuseum) und "Bernstein – faszinierende Einblicke in längst vergangene Zeiten" (Carsten Gröhn, Erster Vorsitzender des Vereins "Arbeitskreis Bernstein").

Eine Reservierung unter Tel. 04131-759950 wird empfohlen.

Weitere Veranstaltungen

  • Bernsteinfossilien in 3-D
    Vortrag von Prof. Dr. Max Kobbert am Mittwoch, 14. Dezember, um 18.30 Uhr, Eintritt 5 Euro
  • Das Bernsteinzimmer – seine Entstehung in Brandenburg-Preußen und sein Schicksal
    Vortrag von Dr. Burkhardt Göres am Mittwoch, 29. März 2017, um 18.30 Uhr, Eintritt 5 Euro
  • Bernstein-Entdeckertage: Osterferienprogramm für Kinder von 8 bis 12 Jahren
    Dienstag, 11. April, und Mittwoch, 12. April 2017, jeweils von 14 bis 16.30 Uhr. Kosten 4 Euro pro Kind (inkl. Rohbernstein)

Anmeldungen: Tel. 04131-759950 oder per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..