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Das große Umziehen beginnt

Mit dem neuen Zentralgebäude werden viele Institute ihren Ort wechseln – Uelzener Straße soll "Universitätsallee" werden

In diesen Wochen werden auch die neuen Räume im jetzt fertiggestellten Zentralgebäude der Universität bezogen. Foto: LGheuteLüneburg, 21.02.2017 - Mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Zentralgebäudes der Universität Lüneburg wird in den kommenden Wochen das große Umziehen beginnen. Erstmals wird es möglich sein, alle Institute und Professuren der Uni räumlich auf dem Campus unterzubringen. "Wege werden damit deutlich kürzer, Dialog und Interaktion zwischen verschiedenen Bereichen unserer Universität deutlich einfacher", teilte Uni-Präsident Sascha Spoun gestern mit. Das Zentralgebäude selbst werde ein Ort der Interaktion und Begegnung werden.

Anders als bisher wird die Leuphana im Erdgeschoss des Zentralgebäudes mit Auditorium, Foyer und Forum über größere und flexibel nutzbare Flächen für die tägliche Begegnung der Universitätsmitglieder verfügen. Zugleich wird das Gebäude Platz für akademische Veranstaltungen wie auch für Veranstaltungen zur
Verbindung der Universität mit der Region und gesellschaftlichen Akteuren bieten. Eine neue Cafeteria wird das gastronomische Angebot auf dem Campus neben Mensa und Café 9 ergänzen. Für Studenten werden in der fünften und sechsten Etage des neuen Gebäudes etwa 160 neue, flexibel buchbare Arbeitsplätze entstehen, um Hausarbeiten oder Abschlussarbeiten zu schreiben, die die Flächen für studentisches Arbeiten in Bibliothek und Gebäude 14 ergänzen. Für Forschende und ihre Forschungsprojekte entstehen etwa 260 Arbeitsplätze.

Die weiteren Flächen im Zentralgebäude werden auch aufgrund förderrechtlicher Bestimmungen zum Großteil an Nachfolgeprojekte des Innovations-Inkubators vergeben: Im 1. Stockwerk des Zentralgebäudes werden der Kooperationsservice (bisher in Gebäude 7) und das EXIST-Programm (Gründungsservice, ebenfalls bisher in Gebäude 7) Platz finden. Im 2. bis 4. Stockwerk werden das im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung geförderte Zukunftszentrum Lehrerbildung, das ASU-Leuphana Center for Global Sustainability and Cultural Transformation, Stipendiatenprogramme der Fakultät Wirtschaftswissenschaften sowie Forschungsprojekte der Fakultäten Nachhaltigkeit und Kulturwissenschaften untergebracht sein. Im 5. und 6. Stockwerk wird neu das Methodenzentrum (bisher in Gebäude 4) in unmittelbarer Nähe der studentischen Arbeitsplätze für Haus- und Abschlussarbeiten Platz finden. Darüber hinaus bietet das Gebäude im 3. Stockwerk den Raum der Stille sowie im 1., 2. und 7. Stockwerk eine Reihe von Seminarräumen. Das Untergeschoss soll künftig die Labore der Ingenieurwissenschaften aufnehmen. "Vor Umzug und Nutzung muss hierzu nach der nun erfolgten Inbetriebnahme des Zentralgebäudes allerdings noch ein offizielles Genehmigungsverfahren durch das MWK abgeschlossen werden", teilte die Uni-Leitung mit.

Die Fakultäten werden weitestgehend an ihren bisherigen Standorten bleiben: Fakultät Bildung in Gebäuden 1, 12 und 16, Fakultät Kulturwissenschaften in Gebäude 5, Fakultät Nachhaltigkeit in Gebäuden 11 und 13 sowie Fakultät Wirtschaftswissenschaften in Gebäuden 4 und 6. Das Medien- und Informationszentrum nutzt neben der Bibliothek Gebäude 7, College und Studierendenservice Gebäude 8, die Graduate School und neu die Professional School finden in Gebäude 14 Platz, die Universitätsverwaltung bleibt in Gebäude 10. Gebäude 3 und 9 werden weiterhin durch die Verfasste Studentenschaft und Studenteninitiativen genutzt.

Nach erfolgreichem Abschluss der Umzüge wird die Leuphana neben dem neuen Auditorium im Zentralgebäude über 10 weitere Hörsäle (davon 5 auf dem Campus), 87 Seminarräume (davon 69 auf dem Campus) und 6 IT-Seminarräume (Edulabs, davon 4 auf dem Campus) verfügen.

Betroffene Institute

Neu werden in Gebäude 1 das Institut für Mathematik und ihre Didaktik (bisher: Gebäude 12) und die Arbeitseinheit Wirtschaftspädagogik (bisher: Gebäude 4) einziehen. Das Institut für Psychologie wird im Gegenzug von Gebäude 1 gemeinsam mit dem Institut für experimentelle Wirtschaftspsychologie nach Gebäude 12 ziehen, so dass dort die Psychologie zusammengeführt werden kann.

Gebäude 4 wird künftig zum Gebäude für die Rechtswissenschaft, die Politikwissenschaft und die Volkswirtschaftslehre. Neu einziehen werden die Rechtswissenschaft (bisher im Wilschenbrucher Weg) sowie die Politikwissenschaft (bisher in Gebäude 12). Die Volkswirtschaftslehre bleibt in Gebäude 4 wie bisher,
ebenso die Wirtschaftsinformatik.

Gebäude 6 wird das Gebäude der Wirtschaftswissenschaften mit den (bisherigen) Instituten für Unternehmensentwicklung, strategisches Personalmanagement,
Performance Management, Marketing und Wissens- und Informationsmanagement.

Gebäude 7 bleibt wie bereits heute das Gebäude des Medien- und Informationszentrums mit den Abteilungen Campusmanagement und der Informations- und Medientechnik. Neu einziehen werden aus Gebäude 12 die Abteilung Akkreditierung und Qualitätsentwicklung (Team Q), der in diesen Tagen neu aufzubauende Lehrservice (bisher: Lehrwerkstatt) sowie die Digital School.

In Gebäude 9 wird der Nutzungsvertrag mit dem bisherigen Betreiber des Café Neun Mitte dieses Jahres enden. Das bisherige Café Neun soll dann umgebaut werden, auch um durch eine bessere Aufteilung zusätzliche Flächen nutzen zu können. Nach Abschluss des Umbaus soll das Gebäude dann weiterhin ein gastronomisches Angebot bieten.

In Gebäude 12 werden nicht nur die Psychologie, sondern künftig auch die Ingenieurwissenschaften mit ihren Büroarbeitsplätzen (ohne Labore) einziehen, die aus
Volgershall auf den Campus umziehen werden. Die Unterbringung der Labore ist dagegen im Untergeschoss des Zentralgebäudes geplant.

In Gebäude 14 wird künftig nicht nur die Graduate School, sondern auch die Professional School angesiedelt sein (bisher in Gebäude 7).

In Gebäude 16 wird neu das International Office seine Heimat in unmittelbarer Nachbarschaft des neuen Zentralgebäudes finden.

Altes Hauptgebäude wird weiterhin genutzt 

Im Roten Feld hat die Universität das Gebäude im Rotenbleicher Weg bereits veräußert. Das Gebäude wird nach Abschluss der Umzüge auf den Campus Mitte des Jahres an einen neuen Eigentümer übergeben. Die Gebäude im Wilschenbrucher Weg bleiben dagegen in Eigentum bzw. Nutzung durch die Universität. Hier werden nach den aktuellen Planungen künftig weitere Forschungs- oder Kooperationsprojekte wie z.B. die Leuphana Sommerakademie und der Jugend-Demografie-Dialog, der Bereich Soziale Arbeit der Professional School und weitere Studierendeninitiativen untergebracht sein.

Mit den Umzügen der Ingenieurwissenschaften wird die Leuphana nach derzeitiger Planung in absehbarer Zeit dann auch ihren Standort in Volgershall vollständig aufgegeben. Gespräche zu möglichen Nachnutzungen der Gebäude laufen bereits.

Neuer Haupteingang über "Universitätsallee"

Mit seiner Fertigstellung wird das Zentralgebäude zukünftig zum Haupteingang des Universitätscampus werden. Es wird künftig über die Uelzener Straße
erschlossen, die in diesem Abschnitt künftig "Universitätsallee" heißen soll. Eine entsprechende Empfehlung hat der Kulturausschuss der Stadt Lüneburg auf Wunsch der Universität kürzlich abgegeben. Ein entsprechender Beschluss zur Änderung des Straßennamens durch den Rat der Stadt steht allerdings noch aus.