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Freiheit des Denkens und der Gefühle

Neue Sonderausstellung zum ostpreußischen Expressionismus im Ostpreußischen Landesmuseum 

"Nehrungssonne" lautet der Titel dieses Bildes von Ernst Mollenhauer aus dem Jahr 1948. Foto: Ostpreußisches LandesmuseumLüneburg, 06.11.2021 - Dass Ostpreußen weit mehr als den großen Philosophen Kant zu bieten hat, zeigt eine Ausstellung, die ab dem 20. November im Ostpreußischen Landesmuseum zu sehen ist. Sie präsentiert den Expressionismus, der nach dem Ende des Ersten Weltkrieges in Könisgberg eine eigene Entwicklung genommen hat und die Entwicklung des ostpreußischen Expressionismus bis in die 1960er-Jahre dokumentiert.

"Den Dingen das Beiläufige nehmen" lautet der Titel der Ausstellung, die vom 20. November bis 27. Februar gezeigt wird. Ausstellungseröffnung ist am Freitag, 19. November, um 18.30 Uhr.

In der Ankündigung zu der neuen Sondersusstellung heißt es:
Der Expressionismus war für die aus dem Krieg heimgekehrten jüngeren Maler ein Weg, den gesellschaftlichen Aufbruch in der Bildenden Kunst umzusetzen. Der Expressionismus zeugt von der damals herrschenden Freiheit des Denkens und des Schaffens, die den Künstlern den unmittelbaren Ausdruck ihrer eigenen inneren Gefühle ermöglichte, wodurch auch die Betrachter der Kunst emotional bewegt werden sollten.
Die Sonderausstellung zeigt rund 60 beeindruckende Werke wichtiger Maler des ostpreußischen Expressionismus wie Arthur Degner, Alexander Kolde, Karl Eulenstein, Ernst Mollenhauer und Eduard Bischoff. Die jungen Maler fanden sich 1919 in der Vereinigung "Der Ring" zusammen, die von Alexander Kolde gegründet wurde. 1920 kam mit Arthur Degner der erste und einzige Expressionist als Lehrer in die Königsberger Kunstakademie; dieser blieb bis 1925. Der zu den späten Expressionisten zu zählende Kreis an Künstlern blieb in Königsberg sehr überschaubar. Der "Ring" löste sich 1924 auf. Die Nationalsozialisten beendeten 1936 mit ihrer Kunstpolitik die Entwicklung des ostpreußischen Expressionismus.
Sehr viele Arbeiten der ostpreußischen Expressionisten gingen durch den Krieg und seine Folgen verloren. Durch diesen Verlust habe die Kunstszene diese Künstler nicht im verdienten Maße würdigen können, heißt es weiter. Auch nach 1945 setzten einige Maler ihr Werk in expressionistischer Stilrichtung fort.

Die Ausstellung zeigt laut Ankündigung "einzigartige Bilder in einer nie gesehenen Vollständigkeit, welche in Kraft und Farbe überraschen und eine Neuentdeckung dieser Künstler nahelegen".

Das Begleitprogramm umfasst unter anderem eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe "Museum erleben" am 18. Januar 2022 und das Winterferienprogramm im Rahmen des museumspädagogischen Angebots im Januar 2022. Weitere Informationen zum Begleitprogramm können der Website des Museums entnommen werden: www-ol-lg.de. Die Ausstellungseröffnung findet unter Berücksichtigung der 2G-Regel statt. Eine Anmeldung unter Tel. 04131-759950 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. ist im Vorfeld erforderlich.