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Schluss mit Lärm

Stadt verbietet Beschallung am Stint ab 22 Uhr

Wenn die Sonne sich senkt, steigt am Stint der Lärmpegel. Dem hat die Stadtverwaltung nun einen Riegel vorgeschoben. Foto: LGheuteLüneburg, 07.07.2022 - Den Stint-Anwohnern reicht's, sie wollten den Lärm von Besuchern der Amüsiermeile am Alten Hafen nicht länger ertragen und schalteten Ordnungsamt und Polizei ein. Erstere hat nun reagiert und ein Beschallungsverbot an Wochenenden für den Stint und Teile der Lüneburger Innenstadt verhängt. Allerdings nur probeweise.

Mehrere Lautsprecherboxen und Mobiltelefone, die sich gegenseitig mit Bässen überbieten, dazu lautstark Feiernde, die den Pegel von Alkohol und Beschallung hochhalten – das ist die Nach-Corona-Situation am Stintmarkt, sobald dort am Wochenende Partystimmung herrscht. Zum Leidwesen der Anwohner, denn das Werben um Rücksichtnahme durch entsprechende Schilder sowie Mitarbeiter von Ordnungsamt und Polizei habe nicht ausreichend Wirkung gezeigt, bedauert Dennis Lauterschlag aus dem städtischen Ordnungsamt. Die Beschwerdelage durch Anwohner sei enorm. 

"Die besonders geschützte Nachtruhe wird regelmäßig missachtet, insbesondere, weil Musik auf mitgebrachten Anlagen abgespielt wird", weiß Lauterschlag. Mit einer neuen Allgemeinverfügung untersagt die Stadt daher in Teilbereichen der Innenstadt ab sofort genau das: das Abspielen von Musik über technische Anlagen.  

Die Verfügung gilt vorerst vom Freitag, 8. Juli, bis Montag, 18. Juli, jeweils freitags bis sonntags von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens.

Sie gilt für folgende Straßen: Am Berge 49-53, Rosenstraße, An den Brodbänken 1-7, Bei der Abtspferdetränke, Bei der Abtsmühle, Bei der Lüner Mühle 1, Am Fischmarkt, Lünertorstraße von der Kaufhausbrücke bis Nr. 4, Kaufhausbrücke, Lüner Straße von der Kaufhausbrücke bis zur Kreuzung Auf dem Kauf, Salzstraße am Wasser, Auf dem Kauf, Verbindungsweg Auf dem Kauf und Am Stintmarkt.

Ordnungsamt und Polizei werden das Einhalten der Regelung vermehrt kontrollieren. "Wir hoffen, mit diesem probaten Mittel die Verstöße gegen die Nachtruhe eindämmen zu können, ohne noch weitere Verbote aussprechen zu müssen", sagt Lüneburgs Rechtsdezernent Markus Moßmann. 

Auch Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch appelliert, Rücksicht zu nehmen. "Geselligkeit ja, nur bitte mit Rücksichtnahme." Zwar sei den Anwohnern des Stints bekannt, dass das Wasserviertel seit jeher ein Ausgehviertel ist, doch dürfe das nicht dazu führen, dass deren Interessen hier keine Rolle spielen, betont Kalisch. Die Nachtruhe sei für alle Lüneburger ein hohes und rechtlich geschütztes Gut. Dies müsse und wolle die Stadt schützen. Damit ein friedliches Miteinander gelingt, weitet die Stadt daher auch den Einsatz von Streetwork und Jugendpflege an den beliebten Feier-Treffs in der Stadt aus.