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Nur noch rechts oder links

Neue Regelung an der Scholze-Kreuzung soll angeblich den Verkehrsfluss verbessern

Für Verkehrsteilnehmer, die von der Bleckeder Landstraße stadteinwärts fahren, ist die Lüneburger Innenstadt gesperrt. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 09.08.2023 - Die Lüneburger Stadtverwaltung koppelt die Innenstadt vom Autoverkehr weiter ab. Nicht anders ist die neue Verkehrsführung zu verstehen, die seit gestern an der Scholze-Kreuzung gilt. Dort dürfen Verkehrsteilnehmer aus der Bleckeder Landstraße kommend nicht mehr geradeaus weiterfahren.

Seit gestern kann, wer aus Richtung Bleckeder Landstraße kommt, nur noch in zwei Richtungen fahren: nach rechts in Richtung Schifferwall oder nach links in die Schießgrabenstraße. Damit, so die Stadtverwaltung, sollen der Verkehrsfluss verbessert und weniger Rückstaus produziert werden. Plausibel erscheint das allerdings nicht, denn Verkehrsteilnehmer, die wie in diesem Fall geradeaus ins Wasserviertel fahren wollen, halten den Verkehr bekanntlich nicht auf – das machen eher diejenigen, die nach links oder rechts abbiegen wollen, weil dort Fußgänger den Verkehrsfluss unterbrechen.

Die Verkehrsexperten im Rathaus kümmert das offenbar nicht, sie berufen sich auf das Jahr 2015. Damals sei diese geänderte Verkehrsführung an der Scholze-Kreuzung für vier Wochen erprobt worden mit dem Ergebnis, dass der Verkehrsfluss auf dem östlichen Stadtring ab der Reichenbachstraße bis zur Willy-Brandt-Straße verbessert worden sei – so die Stadtverwaltung. Zudem habe die Polizeidirektion Lüneburg angeregt, die Verkehrsführung "zu reaktivieren", also das Geradeaus-Fahrverbot erneut ins Leben zu rufen. Dem hatte sich nun auch der Verwaltungsausschuss in seiner Sitzung am 30. Mai angeschlossen.

Die Frage aber bleibt: Warum? Dass Geradeausfahrer, die niemanden behindern, für einen eingeschränkten Verkehrsfluss sorgen sollen, wie die Stadtverwaltung darlegt, ist wenig nachvollziehbar. Hier bleibt nur eine Vermutung: Autos sollen nicht mehr in die Innenstadt.