Am Wienebütteler Weg beginnen die ersten Arbeiten für das Neubaugebiet
Lüneburg, 08.10.2023 - Am Kreideberg haben am Freitag die Erschließungsarbeiten für das dort geplante Neubaugebiet "Am Wienebütteler Weg" begonnen. Zum offiziellen Startschuss kamen Projektbeteiligte von Verwaltung, AGL, Avacon und beteiligten Baufirmen auf der Fläche im Nordwesten der Stadt zusammen. Rund 340 Wohneinheiten sollen dort entstehen. Der Beginn der Arbeiten hatte sich aufgrund einer Normenkontrollklage verzögert. Mit dem Bau der Wohnhäuser soll voraussichtlich Anfang Mai 2025 begonnen werden können.
"Der hier entstehende Wohnraum wird dringend benötigt", machte Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch vor Ort deutlich. Umso wichtiger sei es, die vielen Schritte bis zur Baureife der ehemaligen Ackerfläche zügig und koordiniert umzusetzen.
Stadtbaurätin Heike Gundermann skizzierte vor Ort den Zeitplan: Demnach starten zunächst die von der Abwasser, Grün und Lüneburger Service GmbH (AGL) beauftragten Arbeiten zur Herstellung der Entwässerungsanlagen in dem Wohngebiet. Dazu zählen neben einem großen Rückhaltebecken (rund 3000 Kubikmeter) Schmutz- und Regenwasserkanäle in einer Gesamtlänge von rund 3,6 Kilometern. Diese Arbeiten sollen voraussichtlich bis Mai 2024 dauern.
Im Anschluss wird die Stadt mit dem Bau des Kreisverkehrsplatzes in Höhe der MTV-Einfahrt (Ebelingweg) starten. Über diesen Kreisverkehr wird das künftige Wohngebiet verkehrlich erschlossen. "Wir werden die Baumaßnahme Anfang des Jahres ausschreiben, um direkt nach dem Kanalbau starten zu können", so Gundermann. Der Bau des Kreisverkehrsplatzes wird voraussichtlich rund drei Monate dauern. Parallel dazu werde die Stadt als Erschließerin und Projektsteuerin die weiteren Versorgungsträger koordinieren, darunter das kalte Nahwärmenetz der Avacon, den Strom, die Telekommunikation, Beleuchtung, Glasfaser und Trinkwasser.
Zeitgleich dazu wird der Bereich Tiefbau die Gestaltung der Grün- und Spielflächen planen und vorbereitende Arbeiten umsetzen. "Wenn alles planmäßig und ohne größere Komplikationen verläuft, kann der Bau der Mehrfamilienhäuser voraussichtlich Anfang 2025 starten", sagt die Baudezernentin.
◼︎ Neue Wege für den Klimaschutz
In dem städtischen Wohngebiet wird die Hansestadt in Sachen Klimaschutz und Energieversorgung neue Wege beschreiten: Durch die Nutzung von Geothermie wird der Verzicht auf fossile Brennstoffe im Quartier ermöglicht. Hierzu entstehen im nahen Umkreis unterirdische Sondenfelder für die Aufnahme der Erdwärme, die in die Häuser zur dezentralen Wärmeversorgung geleitet wird. Dort findet dann die Erwärmung auf die geforderten Temperaturen statt. "Das hier ist eines der klimafreundlichsten Wohngebiete, die wir aktuell bauen", erklärt Alfred Schaper, Geschäftsführer der Avacon Natur. Das durch die Avacon umgesetzte "kalte" Nahwärmenetz stelle für Anwohnende eine verlässliche und zukunftsweisende Versorgung dar.
Mit einem Regenrückhaltebecken wird es eine Anlage geben, die das Regenwasser speichert und verteilt. "Damit wollen wir öffentliche Grünanlagen, Rasen- und Wiesenflächen bewässern", erläutert AGL-Geschäftsführer Lars Strehse. Insgesamt beträgt das Investitionsvolumen der AGL im Neubaugebiet rund 4 Millionen Euro.
◼︎ 30 Prozent der Wohnungen mietpreisgebunden
Entstehen werden im künftigen Neubaugebiet Am Wienebütteler Weg rund 340 Wohneinheiten, davon 270 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern und 70 Wohneinheiten in Form von Einfamilienhäusern, Reihenhäusern und Doppelhaushälften. Mindestens 30 Prozent der Wohnungen werden mietpreisgebunden sein. Als Vorbereitung für die Grundstücksverkäufe werden aktuell Musterkaufverträge im Baudezernat erarbeitet. Sobald es hier einen neuen Stand gibt, sollen diejenigen, die einen Zuschlag für ein Grundstück bekommen haben, von der Stadt über das weitere Verfahren informiert werden.
Die Erschließung des Neubaugebietes hatte sich lange Zeit aufgrund einer Normenkontrollklage verzögert. Erst im Mai hatte der 1. Senat des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts den Normenkontrollantrag gegen den Bebauungsplan für das Neubaugebiet abgelehnt.