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Teurer Sachverstand für Lüneburg

Stadt legt Übersicht über beauftragte Gutachten und Beratungsleistungen vor

Lüneburg, 24.02.2013 - Knapp 350.000 Euro hat die Hansestadt Lüneburg im vergangenen Jahr für Gutachten und Beratungsleistungen ausgegeben. Dies geht aus einer Vorlage für die kommende Ratssitzung am 28. Februar hervor. Der Aufstellung zufolge wurde insgesamt neun Mal auf externe Beratung und Unterstützung zugegriffen. Der größte Auftrag hat ein Volumen von knapp 100.000 Euro und betrifft die Neuausrichtung der von der Hansestadt treuhänderisch verwalteten Hospitalstiftungen.

Mit der Vorlage kommt die Stadtverwaltung ihrer Informationspflicht gegenüber dem Rat der Stadt nach. Danach muss die Stadt die beauftragten Leistungen des jeweils abgelaufenen Jahres einzeln aufführen.

|| Hospitalstiftungen ||

Mit 99.662 Euro (Angaben jeweils brutto) hat die Profund GmbH aus Hannover den größten Auftrag im vergangenen Jahr erhalten. Sie wurde beauftragt, ein Gutachten zur "moderaten Neuausrichtung" der treuhänderisch verwalteten Hospitalstiftungen zu erstellen. Als Grund nennt die Stadt die "Notwendigkeit, die vorhandenen Strukturen zu überprüfen und ggf. anzupassen an die gegebenen Rahmenbedingen".

Von der Stadt werden die drei städtischen Stiftungen Hospital zum Graal, Hospital zum Großen Heiligen Geist und Hospital St. Nikolaihof treuhänderisch verwaltet. Auf die guten Erträge, die diese Stiftungen abwerfen, hat die Stadt jetzt einen begehrlichen Blick geworfen, um damit eigene defizitäre Bereiche zu finanzieren. Doch die Stiftungszwecke lassen dies nicht ohne Weiteres zu. Außerdem wacht die Stiftungsaufsicht des niedersächsischen Innenministeriums über die korrekte Verwendung der Gelder.

|| A39 ||

55.185 Euro zahlte die Hansestadt, um sich von einer Berliner Anwaltskanzlei beim Planfeststellungsverfahren für die A39 beraten zu lassen. Hier begründet die Stadt die Auftragsvergabe damit, dass aufgrund der "komplexen Thematik und äußerst kurzen Fristen" eine Bearbeitung durch hauseigene Juristen nicht möglich war.

|| Qualitätsmanagement ||

Der drittgrößte Einzelvergabeposten hat ein Volumen von 49.816 Euro und betrifft die Entwicklung und Einführung eines Qualitätsmanagements im Bereich Jugendhilfe. Begründung der Stadt: Durch das seit 2012 in Kraft gesetzte Kinderschutzgesetz sind öffentliche Jugendhilfeträger verpflichtet, eine kontinuierliche Qualitätsentwicklung sicherzustellen.

|| Frommestraße ||

Insgesamt drei Gutachteraufträge mit einem Gesamtvolumen von 40.247 Euro wurden an das Ingenieurbüro WK Consult in Hamburg vergeben. Das Büro erstellte je ein Standsicherheitsgutachten für die Frommestraße 5 und 6 sowie ein Handlungskonzept für drei Monate, das auch ein Konzept für einen gefahrlosen Rückbau des Gebäudes Frommestraße 5 umfasst.

Eine komplette Übersicht über sämtliche Vergaben kann hier herunter geladen werden.