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Mädge soll's wieder machen

SPD nominiert Amtsinhaber Ulrich Mädge als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters

Lüneburg, 24.01.2014 - Ulrich Mädge soll wieder Oberbürgermeister von Lüneburg werden. Das beschlossen 88,2 Prozent der SPD-Mitglieder auf der gestrigen Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Lüneburg. Amtsinhaber Mädge, der ohne Gegenkandidat angetreten war, war bereits zuvor vom Ortsvereinsvorstand und der SPD-Stadtratsfraktion zur Kandidatur aufgefordert worden. In seiner Bewerbungsrede warf Mädge sowohl einen Blick auf das bisher Erreichte wie auch auf das, was er in einer weiteren Amtszeit als Oberbürgermeister der Hansestadt anstrebt.

Lüneburg stehe im Wettbewerb mit Hamburg, "aber wir wissen auch, dass viele Lüneburger in Hamburg arbeiten, deshalb ist eine ständige Anpassung des Verkehrs an veränderte Mobilitätsbedürfnisse wichtig“, so Mädge. Ein starkes Pfund Lüneburgs sei die Innenstadt mit ihren vielen kleineren Geschäften, aber auch die Universität, die dazu beitrage, dass Lüneburg eine junge und attraktive Stadt bleibe.

Als Zukunftsthemen nannte Mädge die behutsame Entwicklung neuer Wohngebiete und die Schaffung bezahlbarer Wohnungen, die mit neuen Seniorenwohnungen auf dem ehemaligen Gelände der St. Ursula Schule und dem Hanseviertel für jüngere und ältere Familien bereits Gestalt annähmen. Bei zukünftigen Baugebieten legte sich Mädge auf eine Quote von 30 Prozent für bezahlbaren Mietwohnungsbau fest.

"Ebenso wichtig sind gute Arbeitsplätze in der Region. Deshalb werde ich dafür sorgen, dass wir neue Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, Handwerk und Handel ansiedeln und den Bestand erhalten“, sagte Mädge. Notwendig sei deshalb auch die Ausweisung weiterer Gewerbegebiete und der Ausbau schneller Internetverbindungen über leistungsstarke Breitbandkabel.

Weiteren Bedarf sieht Mädge auch bei der Ausgestaltung der Krippen- und Kitaplätze. "Wir wollen aber auch besser werden, was die Betreuung über den ganzen Tag hin betrifft, das gelte auch für die Schulen. Sie müssen zu Ganztagsschulen werden.“ Weiterhin will Mädge an der Energiewende für Lüneburg festhalten, sein Ziel sei ein energieautarkes Lüneburg bis zum Jahr 2020. Dies könne mit der städtischen Wohnungsbaugenossenschaft durch energetische Häusersanierung und den Bau von weiteren Blockheizkraftwerken erreicht werden. Mit im Boot sei die neu strukturierte Avacon als Stromversorger, der ebenfalls vor Ort in erneuerbare Energien investiere. Auch werde die Stadt weiterhin Dächer zur Installation von für Bürger-Solaranlagen zur Verfügung stellen. 

Umweltfreundliche Mobilität, attraktive Fußgängerzonen, intakte Fahrradwege, gute Parkmöglichkeiten und ein angepasster ÖPNV nannte Mädge als weitere künftige Schwerpunkte. Weiter sprach er sich für den Erhalt des Theaters aus und kündigte an, neben den bereits bestehenden kulturellen Räumen weitere zu schaffen. 

Auch auf die nach wie vor hohe Verschuldung Lüneburgs ging Mädge in seiner Bewerbungsrede ein. Doch nicht etwa die mehrstelligen Millionenbeträge, die von der Stadt unter anderem für den Museumsneubau, den Bau der neuen Musikschule oder die Beteiligung am neuen Zentralgebäude der Leuphana aufgebracht wurden, machte Mädge für den desolaten Finanzzustand der Hansestadt verantwortlich, sondern die weltweite Finanzkrise. Sie habe rund 70 Millionen Euro weniger an Steuereinnahmen beschert und damit  exakt die gleiche Summe, die Lüneburg aus dem Entschuldungsfonds erhalten habe, so Mädge. Er kündigte an, in den kommenden Jahren einen ausgeglichenen Haushalt zu präsentieren "und möglichst bald auch Schulden abzubauen“, sofern er dafür entsprechende Unterstützung vom Bund und Land erhalte.