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Wo schlummern die Blindgänger?

Grundstückseigentümer können sich informieren – Stadt untersucht weitere Verdachtspunkte

Erst kürzlich wurde diese 70-Kilo-Bombe im Roten Feld nach Sondierungsarbeiten gefunden, entschärft und geborgen. Foto: PolizeiLüneburg, 21.01.2017 - Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg werden die Lüneburger wohl auch in Zukunft noch eine Weile beschäftigen. Nach der erst kürzlich geborgenen 70-Kilo-Fliegerbombe im Roten Feld sollen jetzt weitere Verdachtspunkte im Stadtgebiet unter die Lupe genommen werden. Rund 20 davon hat die Stadt bislang identifiziert. Jetzt können sich Grundstückseigentümer, die sicher gehen wollen, dass ihr Grundstück frei von Blindgängern oder im Boden zurückgebliebenen Kampfmitteln ist, über die zentrale Rufnummer Tel. 04131-309-4400 informieren.

Unter dieser Nummer können sich auch Zeitzeugen melden, die Hinweise auf weitere mögliche Blindgänger-Fundorte haben, teilte die Stadt mit. Dadurch erhoffe man sich noch mehr Klarheit im Umgang mit den Altlasten. Unterdessen hat die Verwaltung auch alle Grundstückseigentümer der bisher bekannten Blindgängerverdachtspunkte angeschrieben und sie zu einem Informationsabend eingeladen.

Diese Möglichkeiten sieht die Stadt bei einem Anruf vor: 

Möglichkeit 1: Ein Grundstückseigentümer möchte wissen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit von Blindgängern auf seinem Grundstück ist. Die Anfrage wird notiert und anhand der vorliegenden Unterlagen überprüft. Der Eigentümer erhält ein Schreiben, ob zum Beispiel eine Sondierung zu empfehlen ist oder ob die Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins von Kampfmitteln auf dem Grundstück als gering zu bewerten ist.

Möglichkeit 2: Zeitzeugen oder Nachkommen haben Hinweise auf möglicherweise der Stadtverwaltung noch unbekannte Verdachtspunkte von Bomben. Die Hinweise werden überprüft und archiviert; gegebenenfalls aktualisiert die Hansestadt ihre Unterlagen dann um weitere abzuklärende Verdachtspunkte.

Nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen mit Blindgängern im Neubaugebiet An der Wittenberger Bahn habe die Stadt die Erkenntnisse über mögliche verbliebene Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg auf Lüneburger Stadtgebiet zuletzt immer weiter überprüft und verdichtet. Anhaltspunkte seien Luftbilder, Bau-Unterlagen oder auch Gespräche mit Zeitzeugen gewesen. Hunderte Verdachtspunkte hätten so ausgeräumt werden können. An einigen Punkten im Stadtgebiet aber sei dies mit dem vorhandenen Material nicht vollends möglich gewesen, so die Stadt.

Zusätzliche Untersuchungen sollen darum für eine größtmögliche Sicherheit sorgen. Nahe der Grundschule Im Roten Felde hatte die Hansestadt zwei Punkte sondieren lassen, dabei wurde ein Blindgänger gefunden und entschärft. Zurzeit laufen Gespräche und Vorbereitungen, um einen weiteren Punkt auf dem Gelände der Integrierten Gesamtschule Lüneburg in Kaltenmoor zu untersuchen.