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Fünfmal täglich Bleckede-Lüneburg

Bleckeder Kleinbahn nimmt probeweise Linienbetrieb wieder auf

Die Kleinbahn wird probeweise im Linienbetrieb zwischen Lüneburg und Bleckede eingesetzt. Foto: Bleckeder KleinbahnLüneburg, 04.05.2017 - 40 Jahre, nachdem die Bahnstrecke Lüneburg–Bleckede im regulären Personenverkehr eingestellt wurde, soll sie jetzt für einen Probebetrieb wiederbelebt werden. Initiator ist die Bleckeder Kleinbahn. Von Montag, 15. Mai bis Freitag, 19. Mai, fährt ein dieselelektrisch betriebener Doppel-Waggon fünfmal die Strecke zwischen Lüneburg und Bleckede. In Lüneburg wird die Aktion begrüßt. Oberbürgermeister Mädge: "Wir unterstützen die Aktion. Damit wird sich zeigen, dass eine Reaktivierung als Bahnstrecke eine zeitgemäße, nachhaltige und verkehrspolitisch sinnvolle Alternative zum Autoverkehr sein kann."

Die Kosten für eine Fahrt betragen 3,20 Euro pro Person. Außerdem erkennt die Bleckeder Kleinbahn Fahrkarten des HVV an, um Fahrgästen aus Bleckede in Lüneburg eine Weiterfahrt mit KVG-Bussen oder mit dem Metronom nach Hamburg zu ermöglichen. Während der Fahrt sollen die Reisenden im Rahmen einer Studie gezählt und befragt werden. Auch in Richtung Westen, nämlich nach Amelinghausen, kann sich Lüneburgs Oberbürgermeister einen schienengebundenen Probeverkehr mit entsprechender Befragung vorstellen: "Bei jeweils guten Ergebnissen plädiere ich für eine Aufnahme der Strecken in den Nahverkehrsplan des Landkreises und für eine Dauerregelung ab 2019. Außerdem sollte das Land Niedersachsen beide Strecken mit in die Förderung nehmen."

Wie die Stadt Lüneburg mitteilt, hätten Berechnungen der Landesnahverkehrsgesellschaft ergeben, dass moderne Züge bei entsprechender Herrichtung der Strecke den Weg zwischen dem Lüneburger und dem Bleckeder Bahnhof in 29 Minuten zurücklegen könnten. Das wäre schneller als mit dem Auto. "Eine solche Bahn wäre eine Schnellbahn. Busse, die zurzeit noch die Strecke Lüneburg–Bleckede bedienen, könnten dann eine Zubringer-Funktion übernehmen, um diejenigen Orte zwischen Lüneburg und Bleckede anzubinden, in denen die Schnellbahn nicht hält", ergänzt Mädge. Außerdem würden der ZOB, der Platz Am Sande und damit die gesamte Lüneburger Innenstadt entlastet werden. "Wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass Lüneburg weiter wächst und damit auch Verkehre zunehmen. Deswegen müssen möglichst viele davon runter von der Straße."

Der planmäßige Personenverkehr zwischen Lüneburg und Bleckede endete am 21. Mai 1977. Derzeit nutzt der Verein Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg die Strecke für Fahrten von Museums- und Touristikzügen.

Informationen zum Fahrplan der Bleckeder Kleinbahn gibt es auf www.heide-express.de.