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Lüneburgs CDU-Chef schmeißt hin

Niels Webersinn legt überraschend sämtliche Ämter nieder – Indiskretionen aus Stadtratsfraktion werfen Fragen auf  

Niels Webersinn (CDU) gibt seine Ämter als Fraktionsvorsitzender und Stadtverbandsvorsitzender auf und legt sein Ratsmandat zum 1. Februar nieder. Foto: LGheuteLüneburg, 23.01.2018 - Der Lüneburger CDU-Politiker Niels Webersinn hat seinen Rücktritt vom Amt des Fraktionsvorsitzenden und den Verzicht auf sein Stadtratsmandat erklärt. Wie die Lüneburger "Landeszeitung" heute mitteilte, wurde der Rücktritt von dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Henrik Philipp Morgenstern mitgeteilt. Danach hat Webersinn den Fraktionsvorsitz mit sofortiger Wirkung niedergelegt, sein Stadtratsmandat will er zum 1. Februar zurückgeben. Gegenüber LGheute erklärte Webersinn heute, dass er auch als Vorsitzender der Lüneburger CDU zurücktreten will.

"Ich habe nach einem Kurzurlaub mich für diesen Schritt entschieden, weil ich mich den Aufgaben nicht mehr gewachsen fühle", erklärte Webersinn gegenüber LGheute. Die von ihm übernommenen Aufgaben erforderten großen Einsatz, den er gegenwärtig nicht mehr geben könne. Er werde sich jetzt vor allem seinen privaten Angelegenheiten zuwenden und sich auf seine berufliche Zukunft als angehender Steuerberater konzentrieren.

Webersinn war zuletzt unter Druck geraten, nachdem am Wochenende vertrauliche Gespräche aus der CDU-Statdtratsfraktion über eine mögliche Ablösung des Lüneburger Bürgermeisters und CDU-Stadtratsmitglieds Dr. Gerhard Scharf anonym nach außen getragen worden waren. In der "Landeszeitung" wurde heute angedeutet, dass Webersinn selbst die Quelle dieser Indiskretion sein könnte. Gegenüber LGheute bestritt Webersinn dies. Zu den Vorwürfen und aktuellen Diskussionen wollte er sich aber nicht weiter äußen. Gegenüber der "Landeszeitung" hatte er noch am Wochenende sein Bedauern über die öffentliche Verbreitung von Gesprächsverläufen aus der Fraktionssitzung zum Ausdruck gebracht.

Wer neuer Fraktionsvorsitzender wird und bei den anstehenden Wahlen für das Amt des Stadtverbandsvorsitzenden antreten wird, ist derzeit unklar.