header

Drittes Gleis reicht nicht

Stadt hält an Forderungen nach zusätzlicher Trasse entlang der A7 fest

Die zweigleisige Strecke Lüneburg-Uelzen soll ausgebaut werden. Unklar aber ist, ob ein drittes Gleis die erhoffte Entlastung bringt. Foto: LGheuteLüneburg, 05.03.2019 - Kommt der dreigleisige Ausbau der Bahnstrecke Lüneburg-Uelzen nun doch nicht, weil eigentlich vier Gleise benötigt werden? Davon jedenfalls ist Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge überzeugt. Seiner Auffassung nach haben die Ausführungen von Gutachtern von Bahn und Bund bei einem Treffen Ende Februar in Hannover zu verschiedenen Varianten eines Ausbaus der Strecke erneut deutlich gemacht, dass ein dreigleisiger Ausbau der Bestandsstrecke für die Zukunft nicht ausreichen wird – selbst wenn in den Bahnhöfen zusätzliche Überholgleise angeordnet würden. "'Das Papier Dialogforum Nord aus Celle ist tot' – diesem Zitat eines Teilnehmers der Veranstaltung in Hannover kann ich mich nur anschließen", erklärt Mädge.

So hätten die Gutachter der Bahn die für das Jahr 2030 und folgende prognostizierten Zugzahlen vorgetragen, die in der Addition von Nah- und Fernverkehr sowie Güterverkehren fürs Lüneburger Stadtgebiet mit rund 600 Zugbewegungen pro Tag noch einmal deutlich über dem liegen, was bisher bekannt war. "Drei Gleise reichen nicht aus, um diese steigenden Zugzahlen aufzunehmen. Das kann nur zulasten des Personennahverkehrs gehen", sagt Mädge. Die Bahn habe zwar erklärt, dem Personenverkehr Vorrang geben zu wollen, aus Sicht des Oberbürgermeisters aber hätten die Experten nicht schlüssig erklären können, wie eine Verbesserung im Nahverkehr mit einem dritten Gleis aussehen könnte. 

Darüber hinaus sei bei der Veranstaltung deutlich geworden, dass bei dieser Variante keinerlei Fahrzeitverkürzungen zwischen Hamburg und Hannover erzielt werden können. "Damit können die erforderlichen höheren Geschwindigkeiten bei den ICE-Zügen nicht erreicht werden und eine Wirtschaftlichkeit wäre vermutlich nicht gegeben", fasst Mädge zusammen.

Stadt und Landkreis Lüneburg fordern anstelle eines Ausbaus der Bestandsstrecke den Bau einer zweigleisigen Trasse entlang der Autobahn 7.