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Stadt plant Notbetrieb für Kinderbetreuung

Stadt appelliert an Eltern, ihre Kinder zu Hause zu lassen 

Lüneburg, 15.03.2020 - Die Hansestadt Lüneburg arbeitet mit Hochdruck daran, einen Notbetrieb anzubieten für die Zeit der Schließung von Kitas und Schulen ab Montag, 16. März, bis voraussichtlich 18. April. Damit vor allem die Bereiche Pflege, Gesundheit, Medizin und öffentliche Sicherheit und Daseinsvorsorge, die sogenannten kritischen Infrastrukturen, gewährleistet werden können, soll für Eltern, die dort arbeiten und keine andere Betreuung ihrer Kinder sicherstellen können, eine Notbetreuung angeboten werden. Diese soll zum Teil von den Schulen und den Trägern gewährleistet werden.

Was Eltern von Kita- und Schulkindern in der Hansestadt jetzt wissen müssen (Stand: Freitag, 13. März, 19 Uhr):

  • Am Montag bleiben die städtischen Kitas und Krippen geschlossen. Der Tag wird benötigt, um die Notbetreuung für die von der Landesregel gedeckten Notfälle zu organisieren. Eltern sind aufgefordert, bis spätestens Montag, 10 Uhr, bei der Leitung ihrer Kita ihren Bedarf zu melden. 
  • Eine Notbetreuung kann wirklich nur für absolute Notfälle angeboten werden. Denn die Entscheidung, die Einrichtungen zu schließen, ist dem Gesundheitsschutz geschuldet. Die Notgruppen sind auf maximal 10 Kinder begrenzt – die Kapazitäten damit entsprechend gering. 
  • Die Notfallplätze sollen nach den Hinweisen des Landes in erster Linie an Kinder vergeben werden, deren Eltern in so genannten kritischen Infrastrukturen arbeiten, sofern sie keine andere Möglichkeit der Betreuung haben. Auch Härtefälle, wo z. B. eine Kündigung droht, sollen berücksichtigt werden. 
  • Die Betreuung kann maximal in der Zeit von 8 bis 16 Uhr stattfinden.
  • In jedem Fall vom Besuch der Kitas ausgeschlossen sind Personen, die laut Allgemeinverfügung des Landkreises keine Kitas betreten dürfen, weil sie zum Beispiel von Reisen in Risikogebiete zurückgekehrt sind, das gilt natürlich auch für Kinder.

Auf dem Lüneburger Stadtgebiet gibt es 57 Kinderbetreuungseinrichtungen, der kleinere Teil ist städtisch. Die Verwaltung informiert darum auch die Freien Kita-Träger, welche Regelungen die Stadt für ihre eigenen Kitas treffen wird. Ihre Empfehlung lautet, dass diese eine ähnliche Notbetreuung für ihre Kinder organisiert. Entsprechende Abstimmungen laufen. Auskünfte sollten auch bei den Trägern erfragt werden.

Auch an der Randzeitenbetreuung der Notfallkinder in den Schulen will sich die Stadt nach Möglichkeit einbringen.

Sozialdezernentin Pia Steinrücke weiß, dass die plötzlichen Schließungen über einen langen Zeitraum eine enorme Belastung für die betroffenen Familien sind. "Die Situation stellt auch uns als Kita-Träger vor große Herausforderungen. Wir haben verschiedene Situationen angedacht und durchgespielt, wir haben Informationsketten und Notfallpläne vorbereitet und auf Go gedrückt – was wir aber nicht haben, ist einen Überblick darüber, welche und vor allem wie viele Kinder unbedingt betreut werden müssen. Dafür brauchen wir die Rückmeldungen bis Montag früh." 

Steinrücke appelliert auch an die Solidarität aller Eltern und derjenigen, die sie unterstützen können: "Unser Ziel muss sein, die Ausbreitung des Virus einzudämmen bzw. zu verlangsamen. Diesem Ziel kommen wir nur näher, wenn jeder und jede Einzelne sein Möglichstes beiträgt. In diesem Sinne möchte ich dringend an alle betroffenen Eltern appellieren, ihre Kinder zu Hause zu behalten."

Das Bürgertelefon der Hansestadt ist am Sonnabend und Sonntag von 8 bis 16 Uhr besetzt für Fragen speziell auch zur Notbetreuung, ab Montag bereits ab 6.30 Uhr. Erreichbar unter Tel. 04131-309-3100.