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Hausbesetzung im Roten Feld

Polizei räumt am Nachmittag das besetzte Gebäude - Linker Ratsherr in Polizeigewahrsam

Lüneburg, 02.07.2020 - Wegen einer Hausbesetzung des leerstehenden ehemaligen Universitätsgebäudes am Rotenbleicher Weg im Lüneburger Stadtteil Rotes Feld musste die Polizei in der vergangenen Nacht ausrücken. An der Hausbesetzung war auch das Lüneburger Ratsmitglied der Linken, Christoph Podstawa, beteiligt, der sogar vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen wurde. Am heutigen Nachmittag räumte die Polizei das Gebäude von den Besetzern. 

Bereits am späten Mittwochabend hatten sich nach Angaben der Polizei mehrere Dutzend vermummte Personen in der Lüneburger Innenstadt versammelt, die unter Abbrennen von bengalischen Feuern in Richtung Rotes Feld zogen. Bei Eintreffen der Polizeikräfte rannten die Personen davon. Kurz darauf kam es zu der Hausbesetzung des Gebäudes zwischen Rotenbleicher Weg und Willy-Brandt-Straße. Einige der Personen begaben sich auf das Dach des Gebäudes, zwei seilten sich an der Fassade ab.

Der Eigentümer des besetzten Gebäudes stellte Strafantrag. Am Nachmittag wurde das Gebäude von der Polizei geräumt. Im Zuge der Räumung wurden die Personalien sämtlicher 16 Hausbesetzer erhoben. Die Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei, die die Räumung durchführten, wurden von Polizeibeamten des Höheninterventionsteams des Sondereinsatzkommandos des Landes Niedersachsen unterstützt. Um 18.10 Uhr war die Aktion beendet, dass sämtliche Hausbesetzer hatten das Dach verlassen. Mehrere Personen mussten zur Identitätsfeststellung zur Polizeiwache in Lüneburg gebracht werden. Im Anschluss daran wurden die Personen nach Hause entlassen. Die Polizei ermittelt wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung.

◼︎ Vermutlich "Unfug"-Sympathisanten

Eine Erklärung für die Hausbesetzung gab es seitens der Besetzer nicht. Es ist aber zu vermuten, dass die Besetzung eine Reaktion auf die Räumung des "Unfug"-Bauwagenprojekts am Lüneburger Waldfriedhof war. Die ehemaligen Bewohner und Sympathisanten hatten entsprechende Aktionen angekündigt, nachdem das Verwaltungsgericht Lüneburg die Raäumung als angemessen und rechtmäßig erklärt hatte. Die Links-Partei Lüneburg erklärte unterdessen ihre Solidarität mit den Hausbesetzern.