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Pia Steinrücke will auch antreten

Lüneburgs Sozialdezernentin bewirbt sich bei der SPD als Kandidatin für das Oberbürgermeisteramt

Pia Steinrücke will für die SPD als Kandidatin bei der Oberbürgermeisterwahl im September antreten. Foto: privatLüneburg, 03.12.2021 - Pia Steinrücke will Oberbürgermeisterin von Lüneburg werden. Wie die parteilose Sozialdezernentin der Stadt am Nachmittag bekanntgab, habe sie sich "nach konstruktiven Gesprächen mit der SPD-Findungskommission" entschieden, sich bei der SPD für die Kandidatur zur Oberbürgermeisterin zu bewerben. Grünes Licht gab es dazu auch vom Ortsvereinsvorstand. Damit gibt es in Lüneburg jetzt zwei Interessenten für das Amt.

"Ich bin zuversichtlich, die Mitglieder von meinen Ideen zu überzeugen und mit ihnen neue Ansätze für die Menschen in der Stadt zu entwickeln", teilte Steinrücke mit. Lüneburg sei eine "wunderbare Stadt mit vielen Potenzialen", die durch aber auch durch die Corona-Pandemie und den Klimawandel vor neuen Herausforderungen stehe.

Steinrücke kündigte an, die Aufgaben in einer "bunter werdenden Stadtgesellschaft", in den Bereichen Mobilität und Wohnen, in Wirtschaft und Handel, im Klimaschutz und in der Bildung aktiv angehen zu wollen. "In diesen Handlungsfeldern will ich die Stadt gemeinsam mit den Menschen gestalten und weiterentwickeln. Beteiligung und Teilhabe sind der Maßstab meines Handelns – damit wir miteinander Lüneburg langfristig als attraktive und lebenswerte Stadt erhalten."

◼︎ Eigene Akzente setzen

Als parteilose Kandidatin möchte Steinrücke "Oberbürgermeisterin für alle Menschen in der Stadt" sein und über Parteigrenzen hinaus gemeinsam gute Lösungen für die Stadt und das Zusammenleben erarbeiten. "Gleichwohl stehe ich der SPD politisch nah. Den sozialdemokratischen Werten und Überzeugungen fühle ich mich stark verbunden." Mit Blick auf ihren Vorgänger und Noch-Amtsinhaber Ulrich Mädge (SPD) sagt Steinrücke, "nicht alles anders" machen zu wollen, gleichwohl aber eigene Akzente zu setzen, wie sie es auch jetzt schon in ihrem Dezernat handhabe.

2014 kam Steinrücke, die in Bocholt aufgewachsen ist, als Sozial- und Bildungsdezernentin nach Lüneburg, wo sie seitdem mit ihrer heute 22-jährigen Tochter lebt. Ihre erste große Bewährungsprobe hatte sie mit der Flüchtlingswelle, die Ende 2015 auch Lüneburg erreichte und in der die heute 48-Jährige viel organisatorisches Geschick, Einfühlungsvermögen und Durchsetzungskraft unter Beweis stellen musste. Zu ihren Stärken zählt sie selbst ihre Fähigkeit, Bürger und Kooperationspartner aus Vereinen, Verbänden und Institutionen sowie ihre rund 600 Mitarbeiter in Gestaltungsprozesse einzubinden und aktiv zu beteiligen. "Aus den Gesprächen mit den Menschen vor Ort weiß ich, was die Stadt bewegt und wohin wir sie bewegen können."

◼︎ Ortsverein entscheidet am 11. Februar

Im SPD-Ortsverein stieß der Wunsch Steinrückes, für die Sozialdemokraten bei der Oberbürgermeisterwahl anzutreten, auf breite Zustimming. Er beschloss einstimmig, sie  den SPD-Mitgliedern als Kandidatin vorzuschlagen. Die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hiltrud Lotze sagt zu der Entscheidung: "In Gesprächen hat Pia Steinrücke uns davon überzeugt, dass sie der SPD nahe steht und unsere sozialdemokratischen Werte teilt. Als Dezernentin hat sie gezeigt, dass sie die ganze Stadt im Blick hat, sich für die Menschen einsetzt, Lüneburg sozial und nachhaltig gestalten will.“ Der Co-Vorsitzende Carl Johann Niederste Frielinghaus ergänzt: "Wir freuen uns sehr, dass Pia Steinrücke sich bei uns beworben hat. Sie ist die perfekte Kandidatin für unsere Hansestadt."

Endgültig werden die Mitglieder des Ortsvereins der SPD-Lüneburg auf einer Mitgliederversammlung am 11. Februar über die Kandidatin oder den Kandidaten entscheiden. Bis dahin seien weitere Bewerbungen möglich. In den kommenden Wochen will sich Steinrücke und gegebenenfalls weitere Bewerber in den Abteilungen des Ortsvereins vorstellen.

◼︎ Bislang erst zwei Kandidaten 

Pia Steinrücke ist nach dem ebenfalls parteilosen Heiko Meyer die zweite Kandidatin, die ihren Hut für die Wahl zum Oberbürgermeisteramt im September in den Ring geworfen hat. CDU und Grüne, die ebenfalls angekündigt haben, mit einem eigenen Kandidaten ins Rennen zu gehen, haben noch keine Namen genannt. Als mögliche Kandidatin der Grünen wird Claudia Kalisch gehandelt, nachdem sie erklärte, nicht erneut als Samtgemeindebürgermeisterin von Amelinghausen antreten zu wollen.