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Augen zu und raus

Lüneburgs Grüne wollen mit aller Macht den A39-Ausstieg – auch zur Wirtschaft

Will von der A39 nichts wissen: Ulrich Blanck. Foto: LGheuteLüneburg, 27.12.2021 - Es gibt zwei Arten von Politikern: Interessierte und die anderen. Das zeigte jüngst die Sitzung des Lüneburger Stadtrats. Dort gab es zu Beginn eine Bürger-Frage von einem der Gäste. Er wollte von den Fraktionen und der Oberbürgermeisterin wissen, wie sie zum geplanten Ausbau der A39 und zur Mitgliedschaft der Stadt in dem Verein "Nordland-Autobahn" stehen, einem gemeinsamen Interessenverband von Wirtschaft und Kommunen. 

"Meine persönliche Position als Mitglied der Grünen dazu ist klar", sagte Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch, was bedeutet: Sie ist gegen die A39. Doch sie schob nach, an der Mitgliedschaft in dem Lobbyverein festhalten zu wollen.

Das wolle er auf keinen Fall, machte Ulrich Blanck, Vordenker und Vorsitzender der Grünen Stadtratsfraktion, deutlich. Und er kündigte an, schon bald einen Antrag auf Austritt aus dem Verein zu stellen. Und klar, natürlich sei er gegen die A39.

Ihm folgte Lukas Bieber, Mitglied der Gruppe Partei/Linke. Man sei gegen die A39 und somit auch gegen den Lobbyverein.

Die übrigen Ratsfraktionen teilten diese Auffassung nicht. Sowohl Wolfgang Goralczyk (CDU) als auch Andrea Schröder-Ehlers (SPD) als auch Frank Soldan (FDP) und Dirk Neumann (AfD) betonten die Bedeutung der A39 für die weitere Entwicklung der Region. Denn auch künftig wird Lüneburg auf Gewerbeansiedlungen und damit Arbeitsplätze nicht verzichten können. Das aber sei nur möglich, wenn auch die A39 komme.

Vor allem Frank Soldan war es, der auf den Sinn und Zweck der bestehenden Mitgliedschaft der Stadt in dem Verein "Nordland-Autobahn" hinwies. Dabei gehe es um Vernetzung, um Austausch, um den Zugang zu Informationen durch Kontakte. Sich dem zu entziehen, sei nicht klug.

Ob das bei Ulrich Blanck gefruchtet hat, ist eher unwahrscheinlich.