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Gesundheitsholding: "Es war ein Wagnis"

Hansestadt, 28.07.2011 - Anlässlich des 4-jährigen Bestehens der Lüneburger Gesundheitsholding zog der Geschäftsführer der GmbH, Rolf Sauer, am vergangenen Montag Zwischenbilanz. „Wir sind froh darüber und auch ein bisschen stolz darauf, dass sich dieses Modell aus heutiger Sicht als großer Erfolg bezeichnen lässt." Mit mehr als 2.600 Mitarbeitern ist sie inzwischen der größte

Arbeitgeber und Ausbilder in der Region. Besonders erfreut zeigte sich Sauer, dass mit der Gründung der Holding im Jahr 2007 die vorher üblichen jährlichen Zuschüsse der Hansestadt Lüneburg an das Klinikum und das Kurzentrum in sechs- bis siebenstelliger Höhe beendet wurden.

Doch der Erfolg der Gesundheitsholding war zum damaligen Zeitpunkt alles andere als vorprogrammiert: „Es war wohl überlegt, aber dennoch ein Wagnis, vor vier Jahren die Gesundheitsholding Lüneburg GmbH zu gründen und unter ihrem Dach zunächst fünf Gesellschaften in kommunaler Trägerschaft zu vereinen“, sagte Rolf Sauer, Geschäftsführer der Gesundheitsholding Lüneburg GmbH. "In Zeiten der Klinikprivatisierungen und -schließungen, des Arbeitsplatzabbaus und durch die Gesundheitspolitik vorgegebener schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ist es in der Gesundheitsholding Lüneburg nicht nur gelungen, schwarze Zahlen zu schreiben, sondern auch die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gesellschaften deutlich auszubauen.“

Die Gesundheitsholding Lüneburg nahm am 19. Juli 2007 als hundertprozentige Tochter der Hansestadt Lüneburg ihre Geschäfte auf. Erklärtes Ziel war es, den Menschen in der Region und darüber hinaus eine Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau unter Einbeziehung der gesamten Versorgungskette anbieten zu können.

Dazu schlossen sich das Städtische Klinikum Lüneburg, die Psychiatrische Klinik Lüneburg, die Salztherme Lüneburg (SaLü), die Tagesklinik am Kurpark und die Klinikum Lüneburg Service GmbH unter dem Dach der Gesundheitsholding zusammen. Gleich zu Beginn wurde eine Bestandsaufnahme der Stärken und Schwächen der einzelnen Bereiche erarbeitetet, um auf dieser Grundlage Wege und Ziele für zukünftige Strukturen, medizinische Konzepte, den Bereich Infrastruktur und Service, Verzahnung der Verwaltungen sowie Aus- und Weiterbildung festzulegen.

Die inzwischen existierende und noch weiter zunehmende Zahl zertifizierter Zentren am Klinikum Lüneburg entspricht genau den Ergebnissen dieses Medizinkonzepts, erläuterte Dr. Michael Moormann, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Lüneburg. „Auch die seit drei Jahren am Klinikum existierende psychoonkologische Beratung für die Patienten unserer Tumorzentren ist ein unmittelbares Ergebnis dieser Projektarbeit und ein gutes Beispiel für neue Felder der Zusammenarbeit zwischen der Psychiatrischen Klinik und dem Städtischen Klinikum.“

Ekkhard Meyer, Geschäftsführer der Klinikum Lüneburg Service GmbH, zog Bilanz für seinen Bereich: „Unsere Gesellschaft hat wahrscheinlich die größten Veränderungen erlebt. Waren wir zu Beginn unserer Tätigkeit im Jahr 2004 ausschließlich für das Klinikum und das angeschlossene Anna-Vogeley-Seniorenzentrum tätig, so arbeiten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inzwischen in allen Gesellschaften der Gesundheitsholding, vor allem in der Speisenversorgung, dem Transportdienst und der Gebäudereinigung. Hier ist es gelungen, die Tätigkeitsbereiche externer Dienstleister durch eigene Mitarbeiter zu besetzen. Die Zahl unserer Angestellten hat sich in diesen vier Jahren mehr als verdoppelt, und unsere Aufgabenbereiche nehmen weiter zu.“

Auch in der Psychiatrischen Klinik Lüneburg (PKL) hat sich in den zurückliegenden vier Jahren vieles geändert. „Die Gründung der Gesundheitsholding steht ja in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit dem Kauf des ehemaligen Landeskrankenhauses vom Land Niedersachsen und der Gründung der Psychiatrischen Klinik Lüneburg gemeinnützige GmbH“, erklärt Rolf Sauer, der auch Geschäftsführer der PKL ist. „Ein wesentliches Ziel war und ist die weitere Öffnung der Klinik, die Ausweitung der ambulanten Angebote und die Umstrukturierung einzelner Bereiche."

Auch Dirk Günther, Geschäftsführer der Salztherme Lüneburg, sieht in der Gründung der Gesundheitsholding konkrete Vorteile für die Hansestadt: „Während in anderen Städten und Gemeinden kommunale Schwimmbäder geschlossen werden müssen, ist es in Lüneburg gelungen, das marode Hallenbad von Grund auf zu sanieren und dort im Jahr 2010 ein neues Sportbad mit Eignung als Wettkampfstätte zu eröffnen. Das wäre ohne den Rückhalt und die Unterstützung der Gesundheitsholding nicht möglich gewesen.“

Inzwischen gehören mit dem Städtischem Pflegezentrum Lüneburg, der Orthoklinik Lüneburg und dem Ambulanzzentrum Lüneburg drei weitere Gesellschaften zur Gesundheitsholding, die damit ihr Angebot weiter ausbauen konnte.