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Ende eines außergewöhnlichen Baums

Trauerweide am Stintmarkt muss nach Stammspaltung gefällt werden

Knapp einhundert Jahre wurde die Trauerweide alt, jetzt muss sie wegen ihres gespaltenen Stamms gefällt werden. Foto: LGheuteLüneburg, 25.04.2019 - Viele Jahre war sie vielbeachtete und raumgreifende Ergänzung neben dem Alten Kran, nun muss sie weichen. Gestern zerbarst mit einem lauten Knall der Stamm der imposanten Trauerweide am Stintmarkt, er konnte die Kräfte seiner mächtigen Äste nicht mehr halten. Nun soll sie gefällt werden, gab heute die Stadtverwaltung nach ausgiebiger Begutachtung der Baumsachverständigen der stadteigenen AGL bekannt. Frank Fugel von der AGL erklärt: "Der Riss im Stamm geht bis zur Mitte des Baumes durch. Und das ist nur das, was wir von außen sehen können. Möglicherweise hat der Riss noch größere Ausmaße."

Auch die Position des Schadens unten am Stamm ist laut Fugel gefährlich: "Das Wurzelwerk ist sichtbar betroffen, der Riss auch im Erdreich erkennbar. Genau in diesem Bereich muss ein Baum aber die größten Kräfte aufnehmen. Dazu ist er in diesem Zustand nicht mehr in der Lage. Der Baum ist massiv einsturzgefährdet. Das ist an der Stelle, wo immer viele Menschen unterwegs sind, viel zu gefährlich."

Morgen soll mit den Vorbereitungen für das Fällen begonnen werden. Mitarbeiter der AGL sägen die Äste Stück für Stück zurück, bis nur noch der Stamm steht. Weil auch dieser nicht sicher steht, soll er Anfang der kommenden Woche, voraussichtlich am Montag, entfernt werden.

Die bildprägende Weide, die über viele Jahre eine stolze Größe erreicht hat, ist nicht auf die Schnelle zu ersetzen. Fachleute der AGL und Grünplaner der Stadt sind aber bereits im Gespräch darüber, wann und wie ein möglichst schöner und großer Nachwuchs-Baum folgen kann. Erst einmal aber gehe es darum, dass im Wasserviertel niemand zu Schaden kommt, so die Stadt.

Mehr als 40 Zentimeter tief ist der sichtbare Riss im Baum und reicht damit fast bis zur Hälfte des Stammdurchmessers. Foto: Frank Fugel